Wien - Greenpeace und elf
Partnerorganisationen haben mit http://www.marktcheck.at eine neue
Internetplattform für bewussten Konsum geschaffen. Seit heute ist die
Homepage online, die Marktinfos rund um Einkauf, Ernährung, Körperpflege
und Bekleidung liefert. "Österreicher wollen wissen, was hinter den
Produkten steckt, die sie täglich konsumieren. Greenpeace und die
Partner sorgen mit marktcheck.at für die Transparenz, die viele
Hersteller nur ungern schaffen", so Greenpeace-Konsumentensprecherin
Nina Thüllen heute, Montag, an einer Pressekonferenz.
Der Zugang zu marktcheck.at ist kostenlos. Für die Benutzung der
Datenbank ist jedoch eine Registrierung erforderlich. Zentraler Teil der
Website ist eine Produktdatenbank mit derzeit 1.000 Produkten -
Top-Seller des österreichischen Kosmetik-, Getränke- und
Lebensmittelhandels. Die Produkte werden einer Bewertung unterzogen, die
sich aus folgenden drei Kriterien zusammensetzt: Ökologie
(Inhaltsstoffe, Risiko-Chemie, Gentechnik, Verpackung und Transport)
Tierschutz und Soziales. Helmut Adam von der Südwind Agentur: "Die
soziale Verantwortung spielt besonders bei Produkten eine Rolle, die aus
der so genannten Dritten Welt kommen. Normaler Kaffee ist mit hungernden
Kleinbauernfamilien verknüpft, Schokolade mit Kinderarbeit, Bananen mit
von Chemie kranken Arbeitern. marktcheck.at zeigt Produkte, die
garantiert unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt werden."
Die Bewertungsskala entspricht einem erweiterten Ampelsystem: "rot"
(ungenügend), "orange" (kritisch), "grün" (gut), "grün!" (hervorragend).
"Werden Informationen zu bestimmten Produktkategorien vom Hersteller
verschwiegen, werden die Produkte aufgrund des Mangels an Informationen
und Transparenz mit rot bewertet", so Thüllen. Dies sei der Fall bei
nicht deklarierten Inhaltsstoffen, Gentechnik im Tierfutter, Transport
und Tierschutz bei Kosmetik, Tierversuchen. Die Tierschutzkriterien
wurden von "Vier Pfoten" entwickelt, deren Ziel darin besteht, dass sich
die artgemäße Haltung von Tieren als Entscheidungs-Kriterium beim
Einkauf etabliert. "Viele Produkte sind, was Tierschutz angeht,
mangelhaft deklariert. Die Vielzahl der Labels mit unterschiedlichen
Kriterien ist für die Konsumenten kaum noch nachvollziehbar", so Andreas
Sax, Kampagnenleiter der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten".