Redmond/Austin (pte, 16. Feb 2005 11:40) - Microsoft http://www.microsoft.com vollzieht eine Kehrtwendung in seiner Browser-Politik und will den Internet-Explorer (IE) vom Betriebssystem quasi entkoppeln. Chairman Bill Gates kündigte an, dass es eine neue Version des Internet Explorers vor einem neuem Betriebssystem geben werde, berichten US-Medien. Der neue IE mit der Versionsnummer 7 soll als Beta im Sommer sein Debüt feiern, sagte Gates auf der RSA Conference in San Francisco http://2005.rsaconference.com/us/ .
Damit kommt der neue Explorer vor Longhorn, das erst im nächsten Jahr auf den Markt kommen dürfte. Bisher hatte der Software-Riese immer daran festgehalten, eine neue Browser-Version erst gleichzeitig mit dem neuen Betriebssystem auf den Markt zu bringen. Internet Explorer 7 soll auf Rechnern mit Windows XP Service Pack 2 laufen, sagte Gates. Über den genauen Zeitpunkt des Releases gibt es noch keine Angaben, berichtet der Branchendienst Cnet. "Wie der Browser verpackt wird - etwa in einem Service Pack - steht noch nicht fest", sagte Microsoft-Manager Mike Nash. Es werde jedenfalls, das sei aber keine Überraschung, ein Service Pack 3 geben. Wie dieses mit dem neuen IE zusammenhängen werde, hätte man bei Microsoft noch nicht festgelegt.
IE 7 ist die erste große Überarbeitung des Microsoft-Browsers seit vier Jahren. Das Unternehmen reagiert mit dem vorgezogenen Release einerseits auf die Kritik an Sicherheitslücken der jetzigen Version. Internet Explorer 7.0 soll einige neue Sicherheitsstufen enthalten, kündigte Gates an. So soll es Features zur Abwehr von Spyware und zur Identifizierung von Phishing-Attacken geben. Microsofts neuer Browser ist aber auch als Antwort auf die zunehmende Beliebtheit von alternativen Browsern, etwa von Firefox, zurückzuführen. Dieser hat in den vergangenen Monaten dem dominierenden Microsoft-Produkt sukzessive und stetig Marktanteile weggenommen.