Wien. - Viele Menschen leiden zu Beginn des
Frühjahrs unter Müdigkeit. Dieses Phänomen kann mit Leistungsverlust und
Unlustgefühlen einhergehen. Mehr Bewegung, Sauerstoff und gesunde
Ernährung helfen dem Stoffwechsel, sich auf den Frühling einzustellen.
Tun sie das nicht, sollte man zum Arzt gehen, denn hinter der
vermeintlichen Frühjahrsmüdigkeit kann sich eine handfeste Depression
verbergen. Zusätzliche Unterstützung, sowie die Möglichkeit, anonym mit
anderen Betroffenen und Therapeuten zu chatten, bekommen depressive
Menschen durch die moderierten Helpchats von www.mymed.cc
Die Gefahr, an einer Depression zu erkranken, ist relativ hoch.. Rund 17%
der europäischen Bevölkerung erleben zumindest einmal im Leben eine
depressive Episode. Laut WHO zählt die Depression gemeinsam mit der
Herz-Kreislauf-Erkrankung zu den beiden weltweit häufigsten
Krankheitsbildern. "Müdigkeit, Lustlosigkeit oder Appetitlosigkeit
gehören zu den wesentlichen Symptomen der Depression. Besonders zu
betonen ist in diesem Zusammenhang aber auch die Schlafstörung, die das
am häufigsten beobachtete "Nebensymptom" der Depression darstellt. Dabei
kann es sich sowohl um ein verstärktes Schlafbedürfnis handeln als auch
um die Unmöglichkeit, Schlaf zu finden. Allerdings immer
vergesellschaftet mit anderen Symptomen. "Müdigkeit alleine wäre ein
klarer Hinweis darauf, dass es sich nicht um eine Depression handelt"
sagt der Wiener Psychiater Univ.-Prof. Siegfried Kasper. Ein weiteres
wichtiges Entscheidungskriterium ist die Dauer der Beschwerden. Die
,Frühjahrsmüdigkeit' tritt eher kurzzeitig auf, während bei einer echten
Depression die Symptome über eine Mindestzeitdauer von zwei Wochen
anhalten müssen. Ist das der Fall, so ist ein Arztbesuch dringend ratsam.
Denn Depressionen sind mit modernen Medikamenten in der überwiegenden
Mehrzahl der Fälle gut behandelbar, können unbehandelt aber gefährlich
werden, weil sie zu Arbeitsunfähigkeit, sozialer Isolation, oder im
schlimmsten Fall zum Selbstmord führen können. Durch rechtzeitige
Diagnose und Behandlung von Depressionen könnten viele dieser
Selbstmord-Opfer gerettet werden.
Das Internet-Gesundheitsportal www.mymed.cc veranstaltet seit über einem
Jahr moderierte Helpchats, unter anderem auch für Menschen, die sich
traurig, depressiv oder einsam fühlen. Der Helpchat "Depression" soll
keineswegs als Ersatz für Arztbesuch und Therapie gesehen werden.
Vielmehr bietet er Menschen, die an Depressionen leiden, die Möglichkeit,
völlig anonym über ihre Beschwerden zu chatten. Damit soll einerseits die
Schwellenangst vor einem ersten Arztbesuch gesenkt werden, andererseits
sollen aber auch Depressive, die bereits in Behandlung sind, einen Platz
im World Wide Web finden, wo sie zwanglos über ihre Situation reden
können. Der Helpchat zum Thema Depression findet jeden Montag und
Donnerstag von 18 bis 24 Uhr statt, wird von Psychologen und
Psychotherapeuten moderiert und vom Pharma-Hersteller Pharmacia
unterstützt. Weitere Helpchats auf www.mymed.cc gibt es zu den Themen
Krebs, Brustkrebs und Drogen.