Abingdon (pte/15.04.2005/07:55) - Wie der britische Security-Spezialist Sophos http://www.sophos.com berichtet, ist der Autor des E-Mail-Wurms "Marq-A" in Italien zu 14 Monaten Haft und zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt worden. Der Programmierer hat einen Computerwurm geschrieben, der Premiumraten-Telefonnummern wählt und versucht, damit rund 100.000 Euro zu erbeuten.
Laut Sophos hat der Virenschreiber mithilfe des E-Mail-Wurms "W32/Marq-A" (auch bekannt unter Voltan oder Zelig) ahnungslose Computeruser auf eine Website gelockt, von der sie ein als Bildschirmschoner getarntes Programm herunter laden konnten. Wurde das Programm gestartet, änderte der Wurm die Telefonnummer für den Internetzugang auf eine Premiumraten-Telefonnummer in Aruba auf den Niederländischen Antillen. Diese Premiumrate kostete die ahnungslosen User 1,80 Euro pro Minute. Ende Oktober 2003 sind auf diese Art und Weise innerhalb von drei Tagen mehr als 57.000 Verbindungsminuten mit der Premiumraten-Nummer zustande gekommen. Hätte der Virus weiter sein Unwesen treiben können, wären laut Sophos schätzungsweise etwa 1,2 Mio. Euro monatlich gestohlen worden. Die italienische Finanzpolizei konnte das mit Hilfe des Wurms ergaunerte Geld einfrieren, nachdem es zunächst an ein New Yorker Bankkonto gesendet und dann über Venezuela nach Italien transferiert wurde. Der Italiener lebt derzeit in Venezuela.
Laut Sophos gelangt der "Marq"-Wurm als E-Mail mit der Betreffzeile "The moment is cathartic" und italienischem Text auf den Computer. Der Empfänger wird darin aufgefordert, eine Datei herunter zu laden, die angeblich ein Bildschirmschoner namens "zelig.scr" ist. "Die italienischen Behörden haben ein Zeichen gesetzt, indem sie den Autor dieses Wurms dingfest gemacht haben", freut sich Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos. "Derzeit beobachten wir immer mehr Viren und Würmer, die Geld oder andere Ressourcen von den infizierten Computern ahnungsloser Anwender stehlen sollen", so Cluley.