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Alarmierend: Arbeitslose leiden extrem oft an Depressionen

AMS ist größter Einzelkunde der Psychiater


Wien - Mit der steigenden Arbeitslosigkeit steigt auch die Zahl der Depressionen. Der Psychiater Albert Wuschitz bezeichnet das "Arbeitsmarktservice AMS" als größten Einzelkunden. "Arbeitslose sind doppelt so gefährdet an einer Depression zu erkranken wie ihre berufstätigen Altersgefährten", so der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie.

"Inzwischen ist jeder sechste Patient arbeitslos", erklärt Wuschitz. Die Entwicklung sei alarmierend. 15 Prozent von Wuschitz' Patienten im ersten Quartal 2005 hatten einen Krankenschein vom Arbeitsmarktservice (AMS) http://www.ams.or.at . Die Zahlen bezeichnet der Fachmann als bezeichnend. "Die Arbeitslosigkeit liegt in Österreich aktuell bei 7,8 Prozent. Aber für Menschen ohne Beschäftigung ist das Risiko an einer Depression zu erkranken doppelt so hoch wie für Menschen mit einem Arbeitsplatz." Besonders betroffen sind Menschen, die einmal ein sehr gutes Einkommen hatten. Über ähnliche Entwicklungen berichten auch Kollegen des Facharztes.

Von diesen Menschen ist etwa die Hälfte von Depressionen betroffen. "Anhaltende Arbeitslosigkeit stellt für arbeitswillige Menschen ein massives Problem dar", so der Wiener Allgemeinmediziner Gerhard Sobotka. Kritik übt der Mediziner an der Institution AMS. "Das AMS bietet zwar viele Kurse an, die sehr teuer sind, aber in Wirklichkeit keine Besserungen für die Menschen bringen. Das Belegen von Kursen ist eine Beschäftigungstherapie, aber keine Garantie für einen Arbeitsplatz. Für die öffentliche Hand sind die Kurse nur insofern sinnvoll, weil die Teilnehmer aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen", meint der Mediziner. Die Aussichtslosigkeit keine Arbeit zu finden, erhöhe nur das Risiko für Depressionen.

"Viele Menschen, die unerwartet arbeitslos werden, gehen zunächst mit sehr viel Elan daran, eine neue Stelle zu finden. Aber mit der Zahl der Absagen nimmt der Verlust des Selbstwertgefühls zu. Die Menschen hören ständig, dass sie entweder zu jung oder zu alt und immer öfter, dass sie überqualifiziert seien", beschreibt Wuschitz die Situation. In der nächsten Phase fühlen sich die Menschen nach einigen Monaten entwertet, nutzlos und überflüssig.

Viele der Betroffenen fühlen sich vom AMS nur noch verwaltet, nicht mehr unterstützt. Um etwas zu erreichen schlägt der Psychiater vor, dass das "AMS Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depressionen und für alle Arbeitslosen möglich machen sollte. Dort finden diese Menschen andere in ähnlicher Situation. Gemeinsam können diese Menschen wieder aus ihrer Selbstisolation herausfinden und neue Hoffnung schöpfen."

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 5.6.2005
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