Berlin/Wien - Während genetisch veränderte Nahrungs- und Ackerpflanzen bereits in aller Munde sind, widmet sich die Öffentlichkeit bisher kaum den genveränderten Bäumen und Sträuchern. Das Berliner Gen-ethische Netzwerk http://www.gen-ethisches-netzwerk.de warnt vor den Gefahren der transgenen Bäume für die Umwelt. Diese stellen für die biologische Vielfalt, der Biodiversität, eine besonders große Gefahr da, weil sie langlebig sind.
Schnell wachsende Bäume wie etwa Pappeln sollen als klimaverbessernde Maßnahmen unter dem Klimaschutz-Protokoll der UNO angepflanzt werden. Internationale Kampagnen wollen dies verhindern. "Das ist definitiv kein geeignetes Mittel", meint Werner Müller, Gentechnik-Experte von GLOBAL2000 http://www.global2000.at im pressetext-Interview. Müller, der auch das Büro für ökologische Risikoforschung ecorisk http://www.eco-risk.at leitet, warnt vor den Folgen von transgenen Bäumen: "Bäume sind langlebig und verwildern schnell. Sie haben ein großes Potenzial zum Auswachsen, dadurch werden die synthetischen Gene in die Umwelt gebracht". Auch wenn es noch kein Schadensbild gebe, sei dieser Schritt mit allen Mitteln zu verhindern, denn der Schaden wäre unmöglich wieder gut zu machen. Eine Verbreitung der synthetischen Gene ist praktisch nicht zu kontrollieren.
International sind auch Unternehmen und Konzerne aus der Papier- und Zellstoff-Branche die treibenden Kräfte hinter der Forschung und Entwicklung gentechnisch veränderter Bäume. Dabei spielen die drei Forstbäume Pappel, Eukalyptus und Kiefer die zentralen Rollen, wie der GID berichtet. "Gentech-Bäume sind kein Ergebnis der Evolution, sondern das Ergebnis von Entscheidungen in Unternehmen", meint Ricardo Carrere vom World Rainforest Movement http://www.wrm.org.uy . "Die Natur soll für deren langfristige wirtschaftliche Zielen nutzbar gemacht werden, ungeachtet der damit zusammenhängenden Risiken und Unsicherheiten", meint der Sprecher der Nichtregierungsorganisation
"Derzeit versuchen Forscher transgene Bäume am Blühen zu hindern", erklärt Müller im pressetext-Gespräch. Das sei allerdings nicht ausreichend. "Ackerpflanzen, die ohne Management kaum außerhalb eines Feldes gedeihen können, bergen geringe Gefahren auszuwildern", führt der Experte aus. Dennoch konnte auch dies bisher nicht vollständig ausgeschlossen werden (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=040224022 )