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Mobiltelefon für Gehörlose

Wisdom entwickelt Technologie für mobile Kommunikation in Gebärdensprache

Aachen - Forscher am Lehrstuhl für Technische Informatik der RWTH Aachen http://www.techinfo.rwth-aachen.de entwickeln derzeit ein Mobiltelefon für Gehörlose. Mit diesem Gerät soll es künftig möglich sein, in Gebärdensprache mobil zu kommunizieren. Konzipert wird das Mobiltelefon für den Standard UMTS. Die Entwicklung ist Teil des Projektes Wisdom 2001-2003.

Die Europäischen Kommission unterstützt das dreijährige Projekt, das mit insgesamt sechs Mio. Euro gefördert wird. Neben dem UMTS-Mobiltelefon soll auch ein Video-Server entwickelt werden, der Informationen in Gebärdensprache bereitstellt. Der Zugriff auf den Server soll sowohl über Text- und Grafikmenüs als auch direkt über die Eingabe in Gebärdensprache möglich sein. Die Interaktion soll sich dabei durch einen integrierten Gebärdenspracherkenner realisieren lassen.

Das Konsortium von Wisdom besteht aus zehn Partnern, darunter Vodafone, Ericsson, Forschungseinrichtungen an der University of Bristol und der RWTH Aachen sowie Gehörlosenorganisationen in Großbritannien und Schweden. Die Partner wollen gemeinsam das Mobilfunktelefon, die zugehörigen Applikationen und den Service für Gehörlose konzipieren und bereitstellen.

"Die Erkennung gesprochener Sprache hat sich inzwischen in vielen Bereichen durchgesetzt", sagte Karl-Friedrich Kraiss, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik der RWTH Aachen. Die automatische Erkennung von Gebärdensprache werde dagegen erst seit Mitte der 90-er Jahre erforscht. "Mit dem Wisdom-Projekt bietet sich erstmals die Möglichkeit, diese Technologie entscheidend weiterzuentwickeln und europaweit nutzbringend für Gehörlose einzusetzen", so Kraiss.

Wisdom wird während der gesamten Projektlaufzeit interdisziplinär mit Gehörlosen zusammenarbeiten. Gemeinsam werden Konzepte für das mobile Endgerät erarbeitet und die entwickelten Module evaluiert.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 9.5.2001
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