Wien/Berlin/Zürich (pte/31.12.2005/06:20) - Die am häufigsten verwendeten Schlagworte des abgelaufenen Jahres 2005 lauten wahrscheinlich Security und HDTV. Betrachtet man die Entwicklung der Bildschirmgrößen, auf denen der Konsument das Fernsehprogramm verfolgen soll, beginnt mancher zu grübeln. Auf der einen Seite werden die Geräte immer größer, schärfer und farbenfroher. Auf der anderen werden die Bildschirme, auf denen ferngesehen werden soll, immer kleiner und mobiler.
Mit HDTV wollte die Fernsehbranche 2005 hoch hinaus und setzte sich ehrgeizige Ziele, den Markt im Sturm zu erobern. Der Pay-TV-Sender Premiere hat im Dezember begonnen, in HDTV zu senden, jedoch anfänglich nur für einen ausgewählten Kundenkreis, denn die Chipindustrie hatte Probleme, die für die Receiver notwendigen Chips in ausreichender Stückzahl zu liefern. Sämtliche Hersteller bieten mittlerweile HDTV-fähige Endgeräte feil (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050905028 ). Der Käufer sollte jedoch umsichtig sein, um nach dem Kauf nicht eine unangenehme Überraschung zu erleben. Mit der Einführung des HDTV-ready-Gütesigels im September soll garantiert sein, dass die TV-Geräte auch wirklich mit der hochauflösenden Technik zurecht kommen (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050902003 ).
Mobilfunkanbieter begannen 2005 vermehrt TV-Programme und anderen Multimedia-Content auf die Handys zu bringen. Dank der immer besser ausgebauten UMTS-Netze wurde Live-Streaming zum Massenphänomen. Die Mobilfunkbranche war auch 2005 heiß umkämpft. Billiganbieter drängten via Aldi auf den Markt und versuchten mit Dumpingpreisen zu trumpfen. Der kleine Preis rechnet sich, da kaum Service geboten und auch keine Handys verschenkt werden. Die Kunden begnügen sich mit telefonieren und SMS (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050402001 ).
Der 27. April 2005 war beinahe ein Feiertag für ganz Europa. Mit dem erfolgreichen Jungfernflug des Airbus 380 schrieb die europäische Luftfahrt Geschichte. Bei strahlendem Sonnenschein landete der Riesenjet mit 80 Metern Tragflächenspannbreite in Toulouse. Der A 380 wiegt 421 Tonnen und kann 550 Personen befördern. In die Entwicklung wurden 12 Milliarden Euro gesteckt, die Einzelteile werden an 16 europäischen Standorten hergestellt (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050331037 ).
Auch ohne Sonys Kopierschutzsoftware, die sich mit Rootkit-Funktion auf dem User-PC einnistet, wäre 2005 sicherheits- und virentechnisch interessant geworden. Schon Anfang des Jahres belästigte Zafi-D die Internetgemeinde und führte von da an die Virencharts '05 an. Im November überschwemmte eine neue Sober-Variante (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=051123029 ) das Internet. In Spitzenzeiten enthielt jede 13. E-Mail weltweit ein mit Sober infiziertes Attachement. Durchschnittlich war 2005 jedes 44. E-Mail mit einem Schadprogramm verseucht, wie eine Untersuchung von Sophos ergab. Bei Sony war im November Feuer am Dach: Obwohl der umstrittene Kopierschutz auf europäischen CDs nicht zu finden war, ging ein Aufschrei quer durch alle Medien (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051123004 ). Letztendlich meinte Sony Europe Chef Maarten Steinkamp: "Sony BMG hat sich nicht ziemlich, sondern sehr blamiert."
Deutschland hat als EU-Vorreiter Reisepässe mit biometrischen Daten eingeführt (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=051031014 ). Ein kleiner Speicherchip enthält Name, Geburtsdatum, Passnummer und ein digitales Bild. Fingerabdrücke sollen ab 2007 im Pass gespeichert werden. Weitere Daten zu speichern ist zwar möglich, jedoch noch nicht vorgesehen, so das Bundesministerium für Inneres. In Österreich wurde der Roll Out des elektronischen Krankenscheins, der sogenannten E-Card, abgeschlossen. Bei der Umstellung von Papier auf Plastik streikten jedoch hin und wieder die Serversysteme. Ein Sprecher der Sozialversicherungen sprach von Kinderkrankheiten, die bei einem großen Netz wie diesem nicht 100-prozentig vermeidbar sind (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050927037 ).
Das Consulting-Unternehmen VDI kritisierte Anfang des Jahres, dass Deutschland bei Schlüsseltechnologien wie der Nanotechnologie hinterherhinke. Prinzipiell sei man gut aufgestellt, jedoch würden USA und Japan bei der wirtschaftlichen Umsetzung deutlich überlegen sein, so VDI. Mit ähnlichen Worten wurde die Bundesrepublik in einer Studie vom Dezember bedacht: Deutschland sei bei der IKT-Entwicklung weit unter seinem Potential. Der vorgelegte Acht-Stufen-Masterplan soll den Weg vorzeigen, wie durch konsequenten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Staat und Wirtschaft bis 2008 eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von rund 75 Mrd. Euro erbracht werden kann (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051214040 ).