Brüssel/München/Wien (pte/24.01.2006/06:30) - Bis 2010 dürften digitale Angebote in Europa endgültig den Durchbruch schaffen. Digitales TV (DTV) wird dann in über 60 Prozent der europäischen Haushalte verfügbar sein und so den Konsumenten den Zugang zu neuen, auch interaktiven Diensten ermöglichen. Laut einer Studie von Booz Allen Hamilton http://www.boozallen.de/ wird DTV in den kommenden fünf Jahren Breitband-Internet als Haupttreiber der europäischen Digitalisierung ablösen. Dabei sind Investitionen von rund 100 Mrd. Euro sowie die Schaffung von rund 100.000 neuen Arbeitsplätzen, vor allem bei Infrastrukturanbietern, zu erwarten.
Die Rahmenbedingungen dafür wurden in Österreich bereits geschaffen. "Wir arbeiten seit 2003 an einem Digitalisierungskonzept, das im Herbst 2006 zur Umsetzung gelangt, und verfügen mit dem Digitalisierungsfonds über einen europaweit einmaligen technologieneutralen Fördermechanismus, der mit dem Beihilferecht der EU in Einklang steht", so Sebastian Loudon, Pressesprecher der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH http://www.rtr.at, im Gespräch mit pressetext. Die Infrastruktur für terrestrisches Digital-TV befinde sich laut Loudon gerade in einer Ausschreibung; wer zum Zug kommt, scheint schon fest zu stehen, da sich mit der Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS) http://www.ors.at, einem Tochterunternehmen des ORF, nur ein Bewerber beworben hat.
Die Größe der Unternehmen dürfte dabei zum zentralen Wettbewerbsfaktor werden. "Nur der gewinnt langfristig, der dem Verbraucher zuerst das so genannte triple play bietet, d.h. Zugang zu allen drei Diensten aus einer Hand", heißt es in der Studie weiter. Auch in Österreich sei laut Loudon diese Tendenz bereits zu erkennen: "Die Übernahme von Inode durch die UPC zum Beispiel bestätigt ja diesen Trend." Marktteilnehmer mit besserem Zugang zu Finanzmitteln und einer hohen Anzahl an Kunden genießen signifikante Wettbewerbsvorteile, da für sie die Investitionskosten pro Person deutlich niedriger liegen.
Telekommunikationsunternehmen haben dabei einen deutlichen Startvorteil. Je Land liegen die Umsätze der einzelnen führenden Telekommunikationsanbieter um das mindestens Siebenfache höher als die gesamten Umsätze der Kabelindustrie dieser Länder. Ein funktionierender Wettbewerb erfordere daher, dass Kabelnetzbetreiber eine notwendige Größe erreichen müssen, heißt es in der Studie abschließend. Die Regulierer sind laut Booz Allen Hamilton dabei besonders gefordert.