Stamford/Redmond (pte/16.03.2006/15:20) - Analysten des Marktforschungs-Unternehmens Gartner http://www.gartner.com glauben nicht an einen schnellen Erfolg der neuen mobilen Notebookgeneration UMPC. Vergangene Woche hat Microsoft die neuen Geräte, die unter dem Codenamen Origami entwickelt wurden, vorgestellt (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060309032 ). Obwohl es sich grundsätzlich um eine vielversprechende Geräte-Kategorie handele, sei den UMPCs in der heutigen Form zunächst keinen breiten Erfolg beschieden. Die Produkte seien noch nicht marktreif und kamen zu früh, urteilten Experten in einer Analyse.
Zu den größten Handicaps der neuen Geräte zählt Gartner den Preis, die kurzen Akkulaufzeiten und das Betriebssystem. Statt der "alten" Windows XP Tablet PC Edition 2005 sollte eher das kommende Microsoft-System Vista verwendet werden. "Wir glauben zum heutigen Zeitpunkt nicht, dass es möglich ist UMPC-Produkte ohne gravierende Änderungen erfolgreich auf den Markt zu bringen", meint Gartner.
Chancen sehen die Analysten dann, wenn es gelingt, die kompakten Computer als Lifestyle-Geräte zu etablieren, wie es Apple mit dem iPod gelungen ist. Jedoch müsste dafür zuerst der Preis unter 400 Dollar sinken. Weiters müsste man attraktive Inhalte zur Verfügung stellen. In einigen Jahren könne das Gerät aber unter günstigen Umständen bei Privatkunden ankommen und den Notebooks Marktanteile abnehmen. Diese Nutzer würden den UMPC dann möglicherweise dazu verwenden Fotos, Videos und Musik bei sich zu tragen und Emails zu bearbeiten.
Microsoft hatte die neue kleine Geräteklasse mit weniger als einem Kilogramm Gewicht und einem berührungsempfindlichen Display mit knapp 18 Zentimetern Diagonale auf der Computermesse Cebit in Hannover präsentiert. Die Geräte von den Herstellern Samsung, Asus und Founder sollen im zweiten Quartal zu einem Preis um 1000 Euro in den Handel kommen.
Der Redmonder Softwareriese hat inzwischen für Entwickler das Tool UMPC Display Emulator Beta veröffentlicht. Es soll Entwicklern erlauben zu überprüfen, wie ihre Programme beim Einsatz auf einem UMPC aussehen werden. Das wiederum soll den Softwaretechnikern helfen, die Programmoberfläche für die kleinen Displays zu optimieren. Auf den UMPCs läuft ein vollwertiges Windows, jedoch wird die Auflösung heruntergesetzt und somit eine bessere Darstellung auf den kleinen Displays ermöglicht.