Schwandorf/Gülzow (pte/10.05.2006/13:55) - Die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. http://www.fnr.de hat kürzlich bekannt gegeben, dass die zweite Teststufe der Biogasreinigung durch Mikroalgen von der Schmack Biogas AG http://www.schmack-biogas.com gestartet wurde. Die kostengünstige und umweltfreundliche Reinigung von Biogas soll den Kohlendioxidanteil im Biogas verringern und den energiebringenden Anteil von Methan erhöhen. Dadurch ist eine Verwendung von Biogas als Kraftstoff, Strom oder Wärme möglich.
In drei Photobioreaktoren testet Schmack Biogas nun zwei Jahre lang, unter welchen Bedingungen die Algen am besten wachsen und das meiste Kohlendioxid aus dem Biogas binden. Der Test soll zeigen, ob Biogas auch in größeren Mengen gereinigt werden kann. Ziel ist es, ein Modul zu erarbeiten, das an landwirtschaftliche Biogasanlagen angekoppelt werden kann. Durch die Waschung des Biogas werde "neben Kohlendioxid auch Stickstoff und Spuren von Sauerstoff und Wasserstoff eliminiert", so Petra Schüsseler, Projektmanagerin Biogas der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V., gegenüber pressetext. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V. unterstütze das gesamte Vorhaben Stufe eins und zwei finanziell mit einer Fördersumme von 500.000 Euro, so Schüsseler weiter.
Biogas wird durch Vergärung organischer Stoffe wie Gülle erzeugt. Der Energiegehalt des Gases kann mit EBSIE (Effizienzsteigerung der Biogasnutzung durch Solarenergie) erhöht werden. Ein weiterer positiver Effekt: Die Algen im Reaktor wachsen schneller und bauen Biomasse auf, die ebenfalls in der Biogasanlage vergoren wird. EBSIE soll Anlagen also effektiver und nach ersten Berechnungen auch wirtschaftlicher machen. Die Verwertung der Algen kann anschließend als Futtermittel für Tiere in der Landwirtschaft oder Rohstofflieferant für Basischemikalien erfolgen. "Die Verwendung von gereinigtem Biogas als Kraftstoff für Fahrzeuge ist möglich", so Schüsseler weiter. Am 22. Juni wird in Deutschland die erste Biogastankstelle in Jameln im Wendland eröffnet. Biogastankstellen gebe es bereits in Schweden und der Schweiz, erläutert Schüsseler abschließend.