San Francisco (pte/08.08.2006/06:05) - Wie angekündigt, hat Apple-CEO Steve Jobs auf der Entwicklerkonferenz WWDC gestern, Montagabend, die neue Version 10.5 des Betriebssystems Mac OS X Leopard vorgestellt. Wenngleich Apple http://www.apple.com die Präsentation auf wesentliche Highlights beschränkte, ließ Apple-CEO Steve Jobs keinen Zweifel an der vorgegebenen Marschroute. "Während Microsoft noch versucht, die Version von Mac OS X zu kopieren, die wir vor ein paar Jahren ausgeliefert haben, bauen wir mit Leopard den Vorsprung wieder aus", so Jobs während seiner Eröffnungsrede.
Neben dem Novum einer vollständigen nativen 64-Bit-Unterstützung von Programmen will das neue Betriebssystem mit einer Datensicherungs- und Wiederherstellfunktion namens "Time Machine" punkten. Damit sollen Backups auf externen Festplatten oder Mac OS X Servern erstellt werden, auf die im Notfall zurückgegriffen werden kann. Mit der Funktion "Spaces" kann der Desktop virtuell aufgeteilt werden, um Programme anhand bestimmter Aufgabenbereiche zusammenzufassen. Diese sogenannten Spaces können aus der Vogelperspektive erfasst und per Tastendruck oder Mausklick ausgewählt werden.
Auch beim Mailprogramm und den multimedialen Fähigkeiten will Apple Microsofts Vista in die Schranken weisen, noch bevor das Konkurrenzprodukt überhaupt auf dem Markt ist. So wurde der integrierte Mail-Client mit einer Reihe von visuellen Designvorlagen sowie einer neuen Notizfunktion ausgestattet. Intelligente Postfächer sammeln Nachrichten zu einem bestimmten Thema an einem vorgegeben Ort und sind nun auch in der Lage, RSS-Feeds zu empfangen und darzustellen. Das Kommunikationsprogramm iChat wurde mit einer Reihe von Videofunktionen versehen, die Anwendern zum Beispiel das gegenseitige Teilhaben am eigenen Desktop und den darauf laufenden Programmen erlaubt.
Branchenanalysten haben sich in einer ersten Reaktion von den neuen Funktion angetan gezeigt. Als verpasste Chance wurde angesichts der massiven Vista-Startproblemen und der damit einher gehenden Verschiebung allerdings aber auch die Apple-eigene Startverzögerung bewertet. "Sie hätten ein riesiges, klaffendes Zeitfenster voller Gelegenheiten gehabt, wenn sie schon im Herbst so weit gewesen wären. Angesichts der Vistaverschiebung ist das Veröffentlichungsdatum für Leopard irgendwann im Frühjahr 2007 enttäuschend", meinte IDC-Analyst Bob O'Donnell am Rande der Konferenz. Ursprünglich hatte Apple einen Veröffentlichungstermin Ende dieses Jahres angepeilt.
Der unvollständige Einblick in das neue Betriebssystem nährte auch Gerüchte, dass Apple bei seiner eigenen Entwicklung ebenfalls mit dem einen oder anderen Feature noch hinterherhinkt. So blieben beispielsweise auch Verbesserungen an der Apple-Technologie Boot Camp, die den Einsatz von Windows auf Intel-basierten Macs ermöglicht (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060406001 ), weitgehend im Dunkeln. Als gesichert gilt lediglich, dass die Software in Leopard standardmäßig enthalten sein wird.