Wien - Die mobilkom austria
http://www.mobilkom.at hat heute, Dienstag, gemeinsam mit Motorola
http://www.motorola.com den ersten GPRS-Call (General Packet Radio Service)
in Österreich durchgeführt. Bei der Demonstration im Wiener Arsenal wurde
über A1 PocketNet live eine Verbindung ins Internet hergestellt. Eine
Internetseite wurde mit einem GPRS-Handset über Infrarot auf einen Laptop
herunter geladen. GPRS, eine Technik, bei der die Informationen als Paket
übertragen werden, gilt als Vorstufe zur dritten Mobilfunkgeneration UMTS.
Seit Anfang November testet die mobilkom gemeinsam mit Motorola die neue
Technologie. Dabei werden die Funktionen der Netzelemente und das
Zusammenwirken mit dem A1 Netz geprüft. Die Einführung von GPRS erfordert
sowohl zusätzliche Funktionen im Funknetz als auch den Aufbau eines neuen
GPRS-fähigen Transportnetzes parallel zum bestehenden GSM-Netz.
In der ersten Jahreshälfte 2000 sind Feldversuche im A1 Netz und ein
Pilotprojekt mit Friendly Customer geplant. Die kommerzielle Einführung von
GPRS soll bis Mitte 2000 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt wird dieses Service
den Kunden in Österreich flächendeckend zur Verfügung stehen. Ab Mitte 2000
werden GPRS-Handys auch im Handel erhältlich sein.
GPRS ist ein neuer, auf GSM basierender Datenträgerdienst, der es
ermöglicht, Daten wesentlich rascher als derzeit zu übermitteln. Am Ende der
GPRS-Entwicklung liegt die Übertragungsgeschwindigkeit bei 171.2 kbit/s. Zu
Beginn (Mitte 2000) wird GPRS ca. 40 bis 50 kbit/s übertragen können. GPRS
ist paketorientiert, d.h. die Daten werden nicht kontinuierlich über eine
geschaltete Leitung, sondern in Form von Paketen, jedes mit eigener
Zieladresse (Internet Protokoll IP), übertragen. Daher fallen der
Verbindungsaufbau im herkömmlichen Sinn sowie die sogenannten Stehzeiten der
Verbindung weg. Der Kunde zahlt nur die tatsächlich übertragene Datenmenge.
GPRS ist vor allem für mobile Geräte interessant, da es etwa Handys zu
mobilen Büros aufrüstet. Neben E-Mails werden durch die neue Technologie
auch Navigationssysteme und Info-Services wie Lokalführer,
Ortsbeschreibungen, Wetterberichte oder Touristik-Führer eine größere
Verbreitung erfahren. Selbst Telematik-Anwendungen (Messungen, Steuerungen,
Flottenmanagement) werden Dank GPRS-Technik über das Mobiltelefon ebenso
möglich sein wie Online-Games.