Zürich - Start-up-Unternehmen als Thema
für die grosse Leinwand: Hollywood entdeckt mit dem Ende Juni startenden
Kinofilm "Start-up" (Originaltitel: "Antitrust") die Welt zwischen
Megabytes und Pizzabissen - und macht dabei auch Anspielungen auf den
Software-Gott schlechthin: Der Haarschnitt von Multi-Milliardär Gary
Winston (verkörpert von Tim Robbins) kann nur von Bill Gates inspiriert
sein.
Start-ups werden in mit Hardware, Kabeln, Bier- und Pizzakartons
vollgestopften Garagen gegründet, in denen bebrillte Freaks mit fettigen
Haaren bis in die Morgenstunden auf ihren Tastaturen rumklimpern.
Zwischendurch werfen sie einander Baseball-Bälle an den Kopf und kurven
mit Skateboards an den Abfallbergen und den leeren Software-Kartons
vorbei. Der Hightech-Krimi "Start-up" (Schweizer Verleihtitel:
Conspiracy.com) http://www.conspiracy.com beginnt so, wie man sich
Internetfreaks eben vorzustellen hat: Bei der Darstellung einer
Hacker-Clique wird kein Klischee ausgelassen.
Die Story ist zwar nicht besonders originell, doch wenigstens spannend
erzählt. Der ambitionierte Internet-Programmierer Milo (Ryan Phillippe),
der zusammen mit seinem Freund Teddy (Yee Jee Tso) ein Start-up gründet,
wird von seinem grossen Idol Gary Winston (Tim Robbins) in dessen
mächtige Computer-Dynastie N.U.R.F. geholt. Alles läuft perfekt - bis er
erfährt, dass sein Freund Teddy auf mysteriöse Art umgebracht wurde. Mit
Entsetzen stellt er fest, dass seine Firma in Teddys Tod verwickelt ist
und beginnt, nachzuforschen. Allerdings erfährt auch der Computermogul
von den heimlichen Entdeckungen seines Schützlings.
Die Handlung von Conspiracy.com wurde von Drehbuchautor Howard Franklin
geschrieben, der mit der Geschichte "Der Name der Rose " (1985) bekannt
wurde. Franklin wollte die negativen Aspekte, die der öffentliche Zugang
zu Daten im Internet mit sich bringt, darstellen: Der Missbrauch von
privaten Daten und die sich daraus ergebende Machtposition. Daraus machte
Regisseur Peter Howitt zwar eine packende Story, die jedoch nicht so
spannend ist, dass man über die klischeehafte Darstellung der Charaktere
und Schauplätze hinwegsehen könnte.
"Start-up" kommt Ende Juni in Deutschland, Österreich und der Schweiz in
die Kinos.