Wien - Im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien wurde heute, Dienstag, erstmals ein Markteinführungskonzept für die neue Methan-Treibstoffsorte "Bio-CNG" präsentiert. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus verdichtetem Erdgas (CNG - Compressed Natural Gas) und aufbereitetem Biogas (CBG - Compressed Biogas), wobei der Anteil von Biogas mindestens 20 Prozent betragen soll. Initiator ist die neue Plattform "Bio-CNG Verkehr", bestehend aus einem Zusammenschluss von OMV http://www.omv.com , Wien Energie Gasnetz GmbH http://www.wienenergie-gasnetz.at , erdgas oö http://www.erdgasooe.at , klima:aktiv biogas http://www.klimaaktiv.at , der Landwirtschaftskammer Österreich http://www.agrarnet.info und dem Österreichischen Biomasse Verband http://www.biomasseverband.at .
Die neue Treibstoffsorte ist die konkrete Umsetzung eines wesentlichen Teils des im Juni von Umweltminister Josef Pröll und OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttensdorfer veröffentlichten "5 Punkte Aktionsprogramm zur Forcierung von Erdgas und Biogas als Kraftstoff in Österreich" (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060614031 ). Ziel des Programms ist es, die Auslandsabhängigkeit Österreichs hinsichtlich fossilen Rohstoffen zu reduzieren sowie einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion des Ausstoßes von CO2 und Feinstaub zu leisten. "Eine Kombination von Erdgas und Biogas ist dabei sehr interessant, da die Flächeneffizienz dabei am höchsten ist", erklärt Martin Preineder, Vorsitzender des Energieausschusses der Landwirtschaftskammer Österreich. Bei der Produktion von Biogas werde die ganze Pflanze energetisch genutzt und fast jede Grünpflanze könne dafür angewendet werden.
Neben Vorteile für die Umwelt ist Bio-CNG auch von Nutzen für die Kunden. Bio-CNG als Kraftstoff ermöglicht derzeit einen Kostenvorteil von 30 Prozent gegenüber Diesel und sogar bis zu 50 Prozent gegenüber Benzin je gefahrenem Kilometer. Damit bis 2013 100.000 Fahrzeuge mit der Treibstoffmischung versehen werden können, hat die Plattform sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren 20 neue Biogasanlagen mit einer durchschnittlichen Produktionskapazität von je einer Mio. Kilogramm pro Jahr zu errichten und 200 Tankstellen zu eröffnen, an denen jährlich je bis zu 1,5 Mio. Normkubikmeter Gas verkauft werden sollen. Derzeit gibt es in Österreich bereits 31 Erdgastankstellen und es sind rund 600 Erdgas-Autos im Einsatz. Weltweit sind es mehr als fünf Millionen.
Für eine Erfolgreiche Umsetzung der Zielsetzungen werden allerdings klare und planbare Rahmenbedingungen gebraucht. "Das Bekenntnis der Steuersicherheit bis 2020 ist dazu eine wichtige Voraussetzung", erklärt Klaus Dorninger, Geschäftsführer der erdgas oö. Die konkreten Forderungen dazu seien, dass die derzeitige Befreiung von der Mineralölsteuer für CNG und CBG auch für das CBG/CNG-Gemisch aufrecht bleiben sollte. Darüber hinaus sollte der neue Treibstoff von der Erdgasabgabe freigestellt werden. Für den Steuerzahler soll das Projekt dank umfangreicher Investitionen übrigens kostenneutral sein.