München (pte/26.10.2006/06:15) - Der Einzug von Web-2.0-Technologien in Firmennetzwerken hat enorme Auswirkungen auf das Wissensmanagement von Unternehmen. Sahen frühere Ansätze vor, dass Mitarbeiter ihr Wissen in statischen Datenbanken ablegen, geht der Trend durch die neuen Social-Networking-Werkzeuge eindeutig in Richtung Informationsbereitstellung und aktivem Wissensaustausch. Zu diesem Schluss kommt der "Trendreport Wissensmanagement 2006-2010" des BITKOM http://www.bitkom.de, der gestern, Mittwoch, im Rahmen der Konferenz KnowTech http://www.iw-live.de/wissen in München vorgestellt wurde.
"Wissensmanagement wird immer mehr zu einem strategischen Faktor für Unternehmen, selbst für Mittelständler", sagte BITKOM-Vizepräsident Heinz Paul Bonn anlässlich der gestrigen Präsentation. Technologien wie Instant Messaging, Web-Konferenzen, Blogs, Podcasting oder Wikis würden das Ziel erleichtern, sämtliche Daten und Informationen sowie das gesamte Wissen, das die Mitarbeiter für die Erledigung ihrer Aufgaben benötigen, verfügbar zu machen. "Durch die genannten Web-2.0-Technologien und Social-Networking-Werkzeuge wird die virtuelle Zusammenarbeit, der Austausch und die Generierung von Wissen enorm erleichtert - das Internet wird zum 'Mitmach-Netz'", so Bonn.
Webexperte Thomas N. Burg, Vorstand von Social Software Lab http://www.socialware.at , teilt im pressetext-Gespräch die Einschätzung des BITKOM, wenngleich er den inflationären Gebrauch des Begriffes "Web 2.0" als Modeerscheinung kritisiert. Er spricht bei den erwähnten Applikationen lieber von "Social Software". "Für Unternehmen stellt sich im Sinne der eigenen Wettbewerbsfähigkeit die Frage, wie man ein innovatives und kreatives Arbeitsklima innerhalb des Unternehmens und auch in der Kommunikation mit Kunden schaffen kann", sagt Burg. Social Software ermögliche hier eine Vereinfachung des Workflows und einen verhältnismäßig hohen Output bei vergleichbar geringem finanziellen Aufwand, so Burg.
Das Spannende an modernem Wissensmanagement und dem Einsatz von Social Software stelle die tatsächliche Verknüpfung von Inhalten und Informationen mit Personen und Gruppenkollektiva dar. Dabei gehe es nicht unbedingt um das aktive Schreiben von Blogeinträgen oder das Verfassen von Kommentaren. "Schon allein die Auseinandersetzung und Rezeption mit inhaltlichen Beiträgen von Kollegen ist ein kreativer Prozess für sich und erzeugt wiederum neue Inhalte", meint Burg abschließend.