Honolulu - Monokulturen sind die größte Gefahr
für tropische Böden. Zu diesem Schluss kommt der Wissenschaftler James
Leary vom Department of Tropical Plant and soil Systems der Universität
von Hawaii. Der Forscher hat sein Konzept zum tropischen Landbau bei der
Konferenz "Building Bridges with traditional Knowledge"
http://www.botany.hawaii.edu/traditionalknowledge vorgestellt.
"Tropische Böden bieten zwar die Vorteile der ganzjährigen Bebauung, sie
sind aber viel eher der Bodenerosion ausgeliefert als etwa Böden der
gemäßigten Zonen", so Leary. Die Bodenerosion in tropischen Gebieten
koste darüber hinaus ein Vermögen. Bei traditionellen Anbauformen, die
auf Kunstdünger und Pestizide verzichten, seien wesentlich bessere
Erfolge zu erzielen, so der Wissenschaftler. Die tropischen Böden werden
von raschen und heftigen Regenschauern getroffen und verlieren dann sehr
oft ihre ursprüngliche Bodenfeuchtigkeit.
"Der Terminus Traditioneller Landbau wird in Europa häufig
missverstanden, da viele glauben, diese Art der Landwirtschaft entspricht
nicht den heutigen Standards und bedeute dadurch einen Rückschritt", so
Maria Tengoe, Wissenschaftlerin am Institut für Ökologie an der
Universität von Stockholm. Tengoe hat jahrelang die Agroökologie im
Hochland von Tansania untersucht. "Traditioneller Landbau unterliegt wie
jede Disziplin einem Wandel und ist nicht statisch", sagte die
Wissenschaftlerin.
In Gebieten wie dem relativ dichtbesiedelten Gebiet von Iraqwar Daaw sind
Institutionen zur besseren Handhabung von landwirtschaftlichen Fragen und
strukturellen Problemen errichtet worden, die der Konsensfindung dienen.
"Unterstützt werden die Bemühungen einer effektiven Methodik auch durch
die Polykultur und dem Austausch von Saatgut untereinander. Genaue
Aussaat- und Erntezeiten tragen zum positiven Effekt bei", so Tengoe.
"Darüber hinaus schützen auch Bäume im Feld den Boden vor Erosion und
Austrocknung. Genaues Bodenmanagement garantiert bessere Erfolge als
konventioneller Landbau", so die Forscherin.