Bochum - Die schottische Regierung hat grünes Licht für die Förderung des weltweit größten Wellenkraftwerks gegeben. Bereits ab 2008 soll die Anlage vor den Orkney-Inseln genug Energie produzieren, um etwa 2.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Insgesamt stellt die schottische Regierung 19.32 Millionen Euro zur Verfügung. Mit den Mitteln soll auch die Forschung an anderen Meeresenergieanlagen unterstützt werden. Langfristig wollen Politik und Industrie Schottland als führende Nation der marinen Energieproduktion positionieren.
Die geplante Anlage vor den Orkney-Inseln basiert auf der so genannten Pelamis-Technologie, die von der schottischen Firma Ocean Power Delivery entwickelt wurde. Die bis zu acht Meter langen röhrenförmigen Segmente schwimmen auf der Meeresoberfläche und produzieren Strom, indem sie sich im Takt der Meereswellen auf und ab bewegen. Bereits seit 2004 wird die Pelantis-Technologie vor den Orkney-Inseln getestet, bei einem Projekt an der Nordküste Portugals konnte bereits ausreichend Energie produziert werden, um etwa 1.500 Haushalte mit Strom zu beliefern.
"Das Projekt ist ein Meilenstein auf dem Weg Schottlands zu einem weltweiten Führer im Bereich mariner erneuerbarer Energien", sagt Simon McMillan von Scottish Power http://www.scottishpower.com/ im Gespräch mit pressetext. Das Projekt werde das Leistungspotenzial dieser erneuerbaren Form der Energiegewinnung demonstrieren. "Schottland besitzt das Potential, ein Viertel der europäischen marinen Energie zu produzieren."
"Im Vergleich mit anderen erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel der Solar- oder Windkraft, liegen die Wellenkraftwerke in ihrer Entwicklung allerdings etwa 30 Jahre zurück", sagt der Energieforscher Hermann-Josef Wagner vom Institut für Energietechnik der Ruhr-Universität Bochum http://www.ruhr-uni-bochum.de/ im pressetext-Interview. "Weltweit werden derzeit verschiedene Modelle für Wellenkraftwerke entwickelt: Nahezu alle befinden sich noch in der Testphase."
In Küstennähe ist das Raumangebot für Wellenkraftwerke zudem stark begrenzt. "Trotzdem besitzt die Wellenenergie ein großes Potential", sagt Wagner. "Sie ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung."