Scottsdale (pte/13.04.2007/15:41) - Bluetooth hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der populärsten Drahtlos-Funk-Standards gemausert. "Insbesondere die kabellose Übertragung von Daten über eine kurze Distanz ist mittlerweile Bluetooth-Domäne", erklärt Intel-Sprecher Hans-Jürgen Werner im pressetext-Interview. Während Intel sich als einer der Mitbegründer des Standards aus der Produktion von Bluetooth-Hardware bereits weitgehend zurückgezogen hat, vermeldete die Bluetooth Special Interest Group (SIG) http://www.bluetooth.com Ende 2006 den Verkauf des einmilliardsten Bluetooth-Geräts. Die SIG ist ein Zusammenschluss aus gut 7.000 Branchenvertretern, die sich der Verbreitung des Standards verschrieben haben.
Von dem Aufwind profitieren nicht zuletzt die Chiphersteller. Einer aktuellen Prognose von IC-Insights zufolge, könnten die Umsätze mit Bluetooth-Chipsätzen von derzeit 1,47 Mrd. Dollar bis 2010 auf mehr als 3,2 Mrd. Dollar anwachsen. Dann sollen weltweit bereits 1,63 Mrd. Bluetooth-Module über die Ladentische gehen. Damit würden die Verkaufszahlen mit jährlichen Zuwachsraten von 33 Prozent anschwellen.
Als einen der Hauptgründe für den Bluetooth-Boom haben die Experten den Rückgang bei den Produktionskosten ausgemacht. Die durchschnittlichen Verkaufspreise sollen bis 2010 auf ein Viertel des Niveaus des Jahres 2002 schrumpfen. Durch den Preisverfall können die Hersteller die Zusatzkosten der Integration von Bluetooth leichter verkraften, so die IC-Insight-Analysten. Mittlerweile findet sich Bluetooth nicht nur in Highend-Handys oder Notebooks sondern in einer Vielzahl von Elektronik-Geräten aller Preisklassen.
Das größte Potenzial orten die Experten derzeit übereinstimmend im Autobereich. Viele führende Pkw-Hersteller gestehen Bluetooth bereits eine Schlüsselrolle bei der Etablierung von Telematik-Anwendungen zu. Angesichts der Handyverbote beim Autofahren gewinnen etwa Freisprecheinrichtungen auf Bluetooth-Basis an Bedeutung. Darüber hinaus punktet Bluetooth auch bei drahtlosen Kopfhörern für MP3-Player. Branchengerüchten zufolge feilt unter anderem Apple derzeit an einem iPod mit eingebauter Bluetooth-Komponente.
Intel wiederum hat sich aus der Produktion von Bluetooth-Produkten zwar verabschiedet. "Dennoch bleibt Bluetooth auch für uns ein Riesenthema", betont Intel-Sprecher Werner gegenüber pressetext. Intel habe in den 90er Jahren dazu beigetragen, den Standard zu definieren und zu etablieren. Das direkte Bluetooth-Geschäft hat der Chipriese nun Spezialisten überlassen. Eine bessere Kommunikation zwischen den Geräten führe aber auch zu einer höheren Attraktivität in der Kategorie PCs und Notebooks, erklärt Werner das aktuelle Intel-Interesse an Bluetooth.