Washington - Eine Inuit-Delegation hat sich auf den Weg nach Washington gemacht, um vor der Inter-American-Commission on Human Rights http://www.cidh.org gegen die US-Klimapolitik zu demonstrieren. Die Inuit klagen darüber, dass Umweltverschmutzung zum Abschmelzen der Pole und zum Auftauen der Permafrostböden führt, berichtet BBC-Online. Dadurch werde das Leben der indigenen Bevölkerung wesentlich und dramatisch beeinflusst, heißt es in der Beschwerde.
Repräsentanten der Inuit-Gemeinden um den nördlichen Polarkreis sehen die von Menschen verursachte Klimaveränderung als Menschenrechtsverletzung. Das Hearing ist der letzte Schritt im Prozess vor der Kommission, der bereits 2005 angebracht wurde. Die Delegation wird von Sheila Watt-Clautier, einer früheren Vorsitzenden der Inuit Circumpolar Conference http://www.inuitcircumpolar.com , einer Repräsentanz der Inuit in Alaska, Kanada, Grönland und Russland, geleitet. In dem Dokument wird von der US-Regierung ein verbindliches Limit der Treibhausgasemissionen gefordert. Zudem wird in der Petition eine Hilfestellung für jene arktischen Gemeinden gefordert, die am schlimmsten von der Klimaerwärmung betroffen sind. Ausschlaggebend für die Petition war übrigens das Forschungsergebnis einer groß angelegten Studie amerikanischer Wissenschaftler in der arktischen Region. Beim Arctic Climate Impact Assessment waren hunderte Forscher beteiligt. Eines der wichtigsten Erkenntnisse war, dass die CO2-Zunahme in der Atmosphäre in der Polarregion in den kommenden 100 Jahren zu einer Temperaturerwärmung zwischen vier und sieben Jahren führen wird. Damit erwärmt sich die Nordpolarregion doppelt so stark wie der restliche Planet.
Kürzere und wärmere Winter würden zudem die Eisbildung verändern und in weiterer Folge zu einem großen Wechsel der Fauna führen. Betroffen davon wäre auch die Nahrungsmittelbeschaffung der indigenen Bevölkerung dieser Region. "Das Eis ist nicht nur unser Highway, sondern auch unser Supermarkt", meint Watt-Clautier, die gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore für ihre Bemühungen zum Klimaschutz für den Friedensnobelpreis nominiert wurde. Schützenhilfe erhalten die Inuit vom Center for International Environmental Law (CIEL) http://www.ciel.org und von Earthjustice http://www.earthjustice.org .
Die Inuit sind nicht die einzigen Indigenen, die gegen die US-Klimapolitik kämpfen. Auch der Südseestaat Tuvalu hat angekündigt, angesichts des steigenden Meeresspiegels und des Landverlustes rechtliche Schritte gegen die USA zu unternehmen. (pressetext berichtete http://www.pte.at/pte.mc?pte=020830008 ).