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Stand-by-Stromfresser sollen gekennzeichnet werden

Stand-by kostet deutsche Privathaushalte 3,3 Mrd. pro Jahr


Berlin - Annlässlich der weltgrößten Computermesse CeBIT in Hamburg, die Donnerstag eröffnet wird, nützt der deutsche Verbraucherschutz die gebotene Öffentlichkeit und kritisiert die Informationstechnologiebranche für ihren hohen Stromverbrauch. Bisher war eher die Automobil- und Flugbranche im Visier von Umweltschützern, doch der Bundesverband der deutschen Verbraucherzentralen VZBV weist nun ausdrücklich darauf hin, dass täglich verwendete Elektrogeräte unnötig viel Strom verbrauchen und damit nicht nur die Brieftasche sondern auch die Umwelt belasten. Edda Müller, Chefin des Verbandes, forderte gegenüber der Berliner Zeitung, dass PCs, Bildschirme, Server, Drucker und Handys, die Strom verschwenden, vom Markt verschwinden sollen.

Damit Konsumenten schon beim Kauf darüber Bescheid wissen, ob das Gerät stromsparend läuft, fordern die Verbraucherzentralen nun ein neues Öko-Label eigens für Computer. "Der Kunde muss auf einen Blick erkennen können, welches Produkt wenig Energie verschwendet", fordert Müller. Ähnlich wie bei Kühlschränken soll es einen gestaffelten Code geben, der erkennbar macht, ob das Gerät in eine stromsparende Kategorie gehört. Für Hersteller, die solche Geräte anbieten, kann dies durchaus zum Vorteil werden, meint Müller: "Die Marketingstrategen der Unternehmen müssen endlich auch die Umwelteigenschaften als Wettbewerbsvorteil erkennen."

Das deutsche Umweltbundesamt veröffentlichte vor kurzem eine Studie, aus der hervorgeht, dass allein Stand-by-Schaltungen, wie sie bei Computern, Fernsehern oder anderen Elektrogeräten üblich sind, den deutschen Privathaushalten 2,2 Mrd. Euro pro Jahr kosten. Das bedeutet, laut einer Berechnung der Stiftung Warentest, pro Jahr eine durchschnittliche Belastung von 200 Euro pro Haushalt. Nur 30 Prozent des Stromverbrauchs eines Computers entsteht durch ihre Nutzung, jedoch 70 Prozent allein dadurch, dass sie nicht ausgeschaltet werden oder Netzteile permanent unter Strom stehen. "Stand-by ist das beste Beispiel, wie man mit kleinen Schritten Großes bewegen kann. Ein Verzicht auf Stand-by würde zwei Atomkraftwerke in Deutschland überflüssig machen", meint Müller.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 10.5.2007
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