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Atomkraft und Gentechnik falscher Weg im Kampf gegen den Klimawandel

UN-Wissenschaftler: Energieeffizienz ist Schlüsseltechnologie

Wien - Kürzlich präsentierten die WissenschaftlerInnen des UNO-Gremiums IPCC ihren dritten Teilbericht zu möglichen Lösungsstrategien gegen den Klimawandel. Die wichtigste Aussage des Berichts lautet: Wenn wir entschieden und schnell handeln, können wir den Klimawandel entscheidend mindern. Dies ist mit bestehenden Technologien und zu leistbaren Kosten möglich. „Der Schlüssel liegt dabei im Energiesparen und in der Energieeffizienz“, ist Silva Herrmann, Energie- und Klimaexpertin von GLOBAL 2000 überzeugt. Klar ist aber auch: „Weder Atomkraft noch genetisch veränderte Organismen sind geeignet als Mittel gegen den Klimawandel. Denn weder können diese Technologien einen echten Beitrag leisten noch ist es sinnvoll, Risikotechnologien voranzutreiben, da uns genügend erprobte, sichere und nachhaltige Möglichkeiten zur Verfügung stehen!“

„Der menschengemachte Klimawandel ist Realität. Die nun diskutierte Nutzung der Atomkraft ist aber keine Lösung, vielmehr verschärt Atomkraft das Problem“, warnt Herrmann. „Geld, das in Atomkraft fließt, fehlt für die Erschließung von Energiesparpotenzialen. Jeder Euro, der in die effizientere Nutzung von Energie gesteckt wird, bringt bis zu zehnmal mehr Klimaschutz-Ertrag als die Investition in die Atomkraft.“ Atomkraft kommt zu spät, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Nach Untersuchungen des Österreichischen Ökologie Instituts müssten von heute an 20 Jahre lang jede Woche ein Atomkraftwerk á la Temelin gebaut werden, um den Anteil der Atomenergie an der globalen Stromerzeugung zu verdoppeln. Im Jahr 2030 wären dann die gesamten heute bekannten Uranvorräte verbraucht. „Dazu kommt: Atomkraft ist gefährlich.“

Gentechnisch manipulierte Pflanzen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes zu fördern ist ein gefährliches Unterfangen. „Gentechpflanzen stellen ein unkalkulierbares Risiko dar. Sie sind nicht koexistenzfähig, das heißt, einmal in die Natur gebracht, werden sie sich unkontrollierbar ausbreiten“, erklärt Jens Karg, Gentechniksprecher von GLOBAL 2000. Weiters liegt der Ertrag von GVO-Pflanzen im Allgemeinen nicht über dem konventionell gezüchteter Sorten. Es gibt heute keine einzige transgene Pflanzensorte, die auf hohe Erträge hin verändert wurde. Genmanipulierte Sojapflanzen erzielen im Gegenteil einen Minderertrag von sechs bis zehn Prozent, bei transgenen Zuckerrüben und Raps liegen die Erträge fünf bis acht Prozent unter dem konventioneller Vergleichssorten. Auch die Erträge von Gen-Mais sind im Durchschnitt nicht höher. In Indien brachen die Erträge der transgenen Bt-Baumwolle teilweise um 75 Prozent ein, die Qualität der geernteten Fasern erwies sich als minderwertig. „Anstelle gegen den Willen der Bevölkerung die Gentechindustrie zu fördern, sollte der Bio-Landbau aktiver unterstützt werden, denn so würde man dem Klimaschutz einen Dienst erweisen“, so Karg.

 

Quelle: presse@global2000.at, erschienen am 16.6.2007
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