Pearl River
http://www.ahp.com/wyeth_labs.htm haben dieses Reservoir gerade noch
einmal beträchtlich erweitert, denn sie entdeckten heilwirksame
Substanzen in bisher ignorierten Mikroorganismen, die auf größeren
Meereslebewesen siedeln. Das Forscherteam um Haiyin He fand auf der so
genannten Fiji-Seescheide (Polysyncraton lithostrotum) ein Bakterium, das
ein Antibiotikum und einen Anti-Krebs-Wirkstoff produziert, so der
Bericht im Journal of the American Chemical Society
http://pubs.acs.org/journals/jacsat/index.html.
Ursprünglich wollten die Forscher untersuchen, ob die Seescheide
tatsächlich die Substanz Namenamicin herstellt. Der Wirkstoff stört die
Vermehrung von sich schnell teilenden Zellen, wie sie etwa im Tumor
vorkommen, indem es die DNA schädigt. Es gilt als vielversprechende
Substanz in der Krebsbekämpfung. Das Namenamicin ähnelt chemisch den
Calicheamicinen, die von Actinomyzet-Bakterien produziert werden.
Bei näherer Untersuchung des Körpers der Seescheide stieß das Team zwar
nicht auf die Quelle des Namenamicin, doch auf die bisher unbekannte
Linie von Bakterien, die nun Micromonospora lomaivitiensis heißt und die
stark tumorschädigenden Substanzen Lomaiviticin A und B produziert. Zudem
tötet das Lomaiviticin auch das Bakterium Staphylococcus aureus ab, das
oft gegen herkömmliche Antibiotika resistent ist und schwere Infektionen
und den Tod verursachen kann.