Genf - Eine Meinungsumfrage in Italien, Belgien,
Spanien und Großbritannien hat ergeben, dass mehr als 80 Prozent der
Befragten für eine Fortsetzung des Kyoto Klimaprotokolls der Regierungen
stimmen. Und zwar unabhängig davon, ob die USA zustimmen oder nicht. Die
Umfrage wurde von der internationalen Umweltschutzorganisation World Wide
Fund for Nature (WWF) http://www.panda.org durchgeführt.
Der Umfrage nach glauben die Europäer, dass auch führende
Industrienationen wie Japan und Kanada den USA den Rücken kehren und der
EU den Rücken stärken sollten. Dafür sprechen sich 46,7 Prozent der
italienischen Bevölkerung und 91,3 Prozent der Spanier aus. Die
Befürworter votieren auch für einen verstärkten Einsatz der eigenen
Regierungen aus, um die globale Klimaerwärmung zu reduzieren.
Unterstützungen für verschärfte Maßnahmen im eigenen Land reichen von
77,6 Prozent in Belgien bis 95,7 Prozent in Spanien.
"Die Umfragewerte sind wichtige Signale für europäische Regierungsköpfe,
die nicht einfach ignoriert werden können", so Andrew Kerr vom WWF, der
die Kampagne zur Klimaveränderung leitet. Diese treffen morgen,
Donnerstag, mit dem US-Präsidenten George W. Bush im schwedischen
Gothenburg zusammentreffen, um über das Thema Klimaveränderung zu
diskutieren.
Der WWF wählte die vier Staaten aufgrund ihrer politischen Relevanz.
Belgien übernimmt ab ersten Juli die nächsten sechs Monate der
EU-Präsidentschaft und leitet Mitte Juli den Klimagipfel in Bonn. Ziel
des Gipfels wird es sein, die Grenzwerte der Treibhausgas-Emissionen im
Zuge des Kyotoabkommens zu finalisieren. Italien wurde gewählt, da die
neue Regierung Silvio Berlusconis eine Pro-USA-Haltung einnimmt. Dadurch
könnte es nach Ansicht des WWF zu einer Untergrabung der EU-Solidarität
kommen. Die Befragungen in Spanien begründen sich durch die Einlenkung
der Regierung zu einer Erhöhung der Treibhausgase.