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Bell Labs: Internet-Infrastruktur kann schlanker dimensioniert werden

Keine "Bursts" im zentralen Netz

Murray Hill, New Jersey - Die Belastung der Schlüsselrouter innerhalb des Internets ist überraschend gleichmäßig. Zu diesem Ergebnis kamen vier Wissenschafter von Lucent Bell Labs. Damit widersprechen Jin Cao, William Cleveland, Dong Lin und Don Sun der langjährigen Annahme der Telekommunternehmen, das der Verkehr im Netz permanent zwischen extrem niedriger und extrem hoher Belastung schwankt. http://www.lucent.com/press/0601/010606.bla.html

Die Erkenntnisse der vier Wissenschaftler haben direkte Auswirkungen auf den Entwurf von Netzwerkinfrastruktur. Bisher gingen die Unternehmen davon aus, dass mit dem Anwachsen der Netzwerke auch die Buffer der Router immer größer werden müssen, um die stärkeren Schwankungen im Internet-Verkehr auszugleichen. Die Forscher erwarten sich nun durch ihre Ergebnisse eine bessere Dimensionierung der Buffer, höheren Kapazität der Verbindungen und größere Flexibilität im Umgang mit dem steigenden Internet-Verkehr.

Das "Bursting" bei der Vermittlung von Informationspaketen, das am Rand des Internets beobachtet wird, tritt bei den zentralen Routern nicht auf. "Die Bursts, die man im individuellen Internetverkehr beobachten kann, verschwinden innerhalb des angesammelten Verkehrs im zentralen Netz", erklärte Sun. "Die Vermischung der Pakete trägt dazu bei, die Belastung auszugleichen." Die Belastung wurde umso gleichmäßiger, je mehr Teilnehmer das Netz hatte.

Die drei Statistiker und ein Computerspezialist analysierten für ihre Untersuchung mehrere Milliarden von Informationspaketen, wie sie über die Netzwerk vermittelt werden. Sie verwendeten dazu eine eigene Software, S-Net, um den gesamten packet-vermittelten Internetverkehr der Bell Labs und fünf Universitäten zu erfassen. Die Ergebnisse wurden danach nochmals mit der Simulationssoftware PackMime getestet.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 14.6.2001
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