Birmingham - Angst davor, was die Symptome von Prostatakrebs bedeuten könnten, führt bei vielen Männern dazu, dass sie nicht zum Arzt gehen. Wissenschaftler der University of Birmingham http://www.bham.ac.uk befragten 20 Männer mit Prostatakrebs, wie sie sich für den Arztbesuch entschieden hatten. Eines der Hauptthemen war, dass die Männer häufig erkannten, dass es sich um die Symptome einer ernsthaften Erkrankung handeln könnte. Aus Angst vor der Diagnose zögerten sie den Besuch beim Hausarzt hinaus. Dazu kam als Motiv laut dem British Journal of Health Psychology noch, dass es nicht männlich sei Hilfe zu suchen.
Die Forscher befragten Patienten zwischen 51 und 75 Jahren. Immer wieder wurde der Druck erwähnt, dem Stereotyp zu entsprechen, dass richtige Männer Gesundheitsprobleme ignorieren. Die Möglichkeit einer Krebserkrankung führte zu deutlichen Angstgefühlen. In der Folge wurde der Informationsstand so gering wie möglich gehalten oder die Ernsthaftigkeit der Symptome bagatellisiert. Die Teilnehmer gaben zusätzlich an, dass sie das Gefühl hatten, dass Ärzte gegenüber Männern eine negative Haltung einnahmen. Zusätzlich war ihnen die Vorstellung einer rektalen Untersuchung unangenehm.
Die leitende Wissenschaftlerin Susan Hale erklärte, dass diese Ergebnisse zeigten, dass die Männer weder die Symptome ignorierten oder sorglos mit ihrer Gesundheit umgingen, sondern vielmehr extrem ängstlich seien. Die Angst vor den Auswirkungen einer Erkrankung und einer Behandlung beeinflusste ihre Entscheidung am stärksten.
Prostatakrebs ist die bei Männern am häufigsten auftretende Krebsform. Laut BBC kommt es jährlich zu rund 30.000 neuen Erkrankungen. Rund ein Drittel der Betroffenen stirbt in der Folge. Zu den Symptomen gehören Schmerzen beim Urinieren oder beim Samenerguss, Blut in der Samenflüssigkeit oder im Urin und Schmerzen im unteren Rückenbereich, den Hüften oder den Oberschenkeln.