Manchester/Wien - Wissenschaftler der Universität von Manchester http://www.manchester.ac.uk/ haben in den Winden eines supermassiven schwarzen Lochs Staub entdeckt. Die mit Hilfe des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer http://www.spitzer.caltech.edu/ gemachte Beobachtung stellt für die Forscher einen wichtigen Schritt dar, um den Ursprung der Staubentstehung erklären zu können. Weltraumstaub gilt als der Grundstoff für die Entstehung von Planeten, Sternen und auch Leben.
Bisher konnte man nicht hinreichend erklären, woher dieser Staub kommt. In einer der nächsten Ausgaben der Fachzeitschrift "The Astrophysical Journal Letters" präsentiert die Forschergruppe nun neue Hinweise auf dessen Entstehung. In rund acht Mrd. Lichtjahren Entfernung entdeckte man im Wind eines supermassiven schwarzen Lochs - auch Quasar genannt - Unmengen solchen Staubs. Das Forscherteam rund um die englische Astronomin Francisca Markwick-Kemper gibt sich selbst überrascht über diese Entdeckung und sieht darin einen möglichen Erklärungsansatz für die Staubentstehung.
Als endgültiger Beweis, dass Quasare ausreichend Staub produzieren könnten um das heutige Universum zu erklären, kann diese Entdeckung allerdings nicht angesehen werden. "Staub entsteht nicht nur bei Quasaren, sondern auch in äußeren abgestorbenen Hüllen anderer Universumsobjekte", erklärt Hans Michael Maitzen, Professor für Astronomie an der Universität Wien, gegenüber pressetext. Dennoch sei die Arbeit der englischen Forschungsgruppe eine absolut vernünftige Angelegenheit. Markwick-Kemper und ihr Team wollen jedenfalls weitere Quasare untersuchen, um ihre These zu untermauern.
Ursprünglich war man auf der Suche nach Spuren von verschiedenen Mineralien im Licht des fernen Quasars. Mit Hilfe des Infrarotspektrometers Spitzer der NASA entdeckten die Wissenschaftler dabei aber mehr als sie erhofft hatten. Neben Bestandteilen, die etwa in Glas, Sand und Marmor vorkommen, fand man auch elementare Spuren von Rubinen und Saphiren. Diese Mineralien finden sich normalerweise nicht in Galaxien, da sie im freien Weltraum von der dortigen Strahlung schnell zerstört werden. Daraus schließen die Forscher, dass sie gerade frisch im Wind des schwarzen Lochs entstanden sind.