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Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Prostatakrebs: Fettleibigkeit kann Testergebnisse verfälschen

PSA-Werte werden durch das Gewicht beeinflusst

Durham - Ärzte müssen das Gewicht eines Patienten berücksichtigen, wenn sie die Testergebnisse bei Prostatakrebs auswerten. Wissenschaftler des Duke Prostate Center http://www.dukehealth.org haben nachgewiesen, dass Fettleibigkeit die Ergebnisse verfälschen kann. Fettleibige Männer verfügen über mehr Blut. Aus diesem Grund kann die Konzentration der Antigene geringer sein, die als Marker für eine Erkrankung eingesetzt werden. Für die im Journal of the American Medical Association http://jama.ama-assn.org veröffentlichte Studie wurden die Daten von 14.000 Patienten ausgewertet.

Dieser Forschungsansatz könnte erklären, warum stark übergewichtige Männer anscheinend an aggressiveren Krebsformen erkranken. Die Tumore dürften im Anfangsstadium einfach nicht festgestellt werden. Der PSA-Test für das prostataspezifische Antigen gilt als notorisch unzuverlässig. Rund ein Drittel der Männer mit erhöhten PSA-Werten werden nicht an Krebs erkranken. Trotzdem müssen sie umfangreiche Tests über sich ergehen lassen. Andererseits erkennt der Test laut Studie immer wieder eine Krebserkrankung nicht.

Der Urologe Stephen Freedland erklärte, dass diese Forschungsergebnisse tatsächlich eine Begründung dafür liefern, warum fettleibige Männer dazu neigen niedrigere PSA-Werte zu haben als normalgewichtige. "Wird das Körpergewicht nicht berücksichtigt, übersehen wir vielleicht viele Krebserkrankungen." Bei den dicksten Patienten lagen die PSA-Werte 21 Prozent unter jenen von normalgewichtigen. Allein in Großbritannien ist der Prostatakrebs für 13 Prozent der tödlichen Krebserkrankungen verantwortlich. Nach dem Lungenkrebs handelt es sich um die am häufigsten letale Krebserkrankung.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 5.2.2008
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