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Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Schimmelpilz ruft allergische Reaktionen hervor

"Aspergillus versicolor" auch auf Lebensmitteln und im Hausstaub


Aspergillus versicolor ist häufig zu finden (Foto: André Künzelmann/UFZ)
Leipzig - Erstmals gelang es Forschern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Instituts für Umweltmedizin in Erfurt, die allergene Wirkung des Schimmelpilzes Aspergillus versicolor nachzuweisen. In Deutschland leiden bereits fünf Prozent der Bevölkerung an allergischen Reaktionen, die speziell durch Schimmelpilze hervorgerufen werden.

Die Schimmelpilzgattung Aspergillus versicolor ist ein weit verbreiteter Schimmelpilz. Dieser kommt bis zu 80 Prozent in feuchten Zimmerecken sowie auf Lebensmitteln und im Hausstaub vor. Der Grund für die Schimmelpilz-Allergie liegt im Eiweiß des Pilzes, das unter anderem Atemnot oder Dauerschnupfen hervorruft. In einem aufwändigen Verfahren gelang es dem Forscherteam rund um Martin von Bergen, Departmentleiter der Protoemik am UFZ, die sieben wichtigsten Allergene aus den Sporen des Schimmelpilzes zu identifizieren.

Zur Zeit sind die Forscher aber an der Entwicklung einer neuen Untersuchungsmethode beschäftigt, die nicht so aufwändig ist wie jene Methode, die bei der Gewinnung der Allergene des Aspergillus versicolor angewandt wurde. "Ich glaube, noch 2008 werden wir einen Test vorlegen, der in jedem medizinischen Labor problemlos durchführbar ist", so von Bergen. Dieses Testergebnis dient als Basis für die Bestimmung der Identität der allergieauslösenden Pilzart und der einzelnen Eiweiße.

Der nächste Schritt des Forscherteams wird die Entwicklung einer spezifischen Immuntherapie gegen spezifische Schimmelpilze sein, so von Bergen. Mit einer solchen De- oder Hyposensibilisierung, bei der Patienten bestimmte Mengen des Allergens verabreicht werden, kann es gelingen, dass Allergien dauerhaft verschwinden. Laut von Bergen dürfen die Betroffenen erst in einigen Jahren mit einem Mittel zur Desensibilisierung bei Schimmelpilzallergien rechnen. Denn bevor ein maßgeschneidertes Medikament zugelassen werden kann, muss es zahlreiche Prüfungen bestehen.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 20.4.2008
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