Frankfurt/Erfurt/Oldenburg - Das Geschäft mit Sonnenenergie ist ständig in Bewegung, wie die jüngsten Ereignisse in der Solarwirtschaft zeigen. Der angeschlagene Anlagenhersteller Conergy hat Nettoverlustzahlen in Höhe von 194 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2007 bekannt gegeben. Unterdessen freut sich Modul-Spezialist und Systemlieferant aleo solar über neue innerdeutsche Verträge über mehr als 30 Mio. Euro. Zudem wird von ersol Thin Film, einer Tochtergesellschaft von ersol Solar Energy http://www.ersol.de , und SCHOTT Solar eine Kooperationsvereinbarung zur künftigen gemeinsamen Forschung geschlossen. Konkret soll die Entwicklung der mikromorphen Technologie für Dünnschicht-Solarzellen unter einem Dach vereint werden, um auf dem Gebiet der mikrokristallinen Photovoltaik eine führende Marktposition zu erlangen.
"Sowohl an Modulen, als auch an Solarzellen besteht derzeit eine enorm hohe Nachfrage", kommentiert Sonja Teurezbacher, Sprecherin des deutschen Photovoltaik-Spezialisten ersol Solar Energy, die Marktbewegungen im Gespräch mit pressetext. Die negative Conergy-Bilanz aus dem Vorjahr wirft angesichts der an sich positiven Marktlage einige Fragen auf. Nach einem Gewinn von acht Mio. Euro 2006 brachen die Zahlen im Folgejahr deutlich ein. Beim EBIT verzeichnete Conergy sogar einen Rückgang von plus 19 Mio. auf minus 210 Mio. Euro.
"2008 sind weitere Uneinigkeiten auf dem deutschen Solarmarkt möglich", meint Teurezbacher. Die Auslandsgeschäfte würden Risiken dieser Art aber kompensieren. "Unser Hauptgeschäft liegt mit rund 50 Prozent zwar nach wie vor in Deutschland. Vor allem die Märkte in Südeuropa, speziell in Spanien und Italien, sind aber äußerst vielversprechend und zählen zu unseren Hauptabsatzmärkten im Ausland", sagt Teurezbacher.
Während Conergy eine Finanzspritze von Commerzbank und Dresdner Kleinwort über 240 Mio. Euro zur Zwischenfinanzierung kassiert, schließt aleo solar Aufträge mit deutschen Fachhändlern, Installateuren und Solarteuren ab, womit sich das Umsatzvolumen allein in Deutschland auf über 55 Mio. Euro erhöht. Insgesamt stellt das Deutschland-Geschäft damit knapp 50 Prozent des vertraglich fixierten Auftragsvolumens dar.
In der Kooperationsvereinbarung zwischen ersol Thin Film und SCHOTT Solar "wird die nächste Generation von Dünnschicht-Modulen entwickelt", heißt es von Teurezbacher. Die Allianz betreffe ausschließlich Forschung und Entwicklung, worin jeweilige Unternehmens-Ressourcen gebündelt werden. "Die mikromorphe Technologie muss dann erst in Massenproduktion gehen. Mit der Kooperation ist aber ein Schritt in die richtige Richtung gelungen, um die neuen Produkte schneller am Markt einführen zu können", schließt Teurezbacher.