Achtung: die ReSI Plattform wurde mit Ende 2018 geschlossen. Hier klicken fuer mehr Informationen.

    Diese Seite dient nur mehr als Archiv für die Beitraege die in den letzten 22 Jahren gesammelt wurden.


ReSI Regionales Informationssystem
 NACHRICHTEN

ReSI Startseite
Regionales
Vermischtes
Leute
Sport
Kino
Was ist los?
Wirtschaft

Umwelt

Meist Gelesen
Meist Kommentiert
Meist Bewertet

Alte und neue News
im Archiv suchen.

 SERVICES

Aktuelles Wetter
Livebilder

 VEREIN ReSI

Infos über ReSI

  WICHTIGE LINKS

Wirtschaft
Tourismus
Vereine
Kultur


Mediathek
Nachhaltigkeit

Mitfahrbörse
fahrgemeinsam.at

Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Jede fünfte Pflanze vom Klimawandel bedroht

Erwärmung schädigt Flora und verteilt Arten neu


Fichtenwälder gehören zu den Klimaverlierern (Foto: Tilo Arnhold/UFZ)
Halle/Saale, Potsdam - Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) http://www.ufz.de , des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) http://www.pik-potsdam.de und des französischen Laboratoire d' Ecologie Alpine haben in einer nun veröffentlichten Studie im Fachmagazin Biology Letters die Folgen des Klimawandels auf die Flora Deutschlands untersucht. Demnach könnte bis 2080 jede fünfte Pflanzenart Teile ihres heutigen Verbreitungsgebietes verlieren. Als Folge des Klimawandels werden die Vorkommen der Arten neu verteilt. Für manche Pflanzen sieht die Zukunft alles andere als rosig aus.

Die Wissenschaftler haben die Verbreitungsgebiete von insgesamt 845 europäischen Pflanzenarten - von denen 550 derzeit auch in Deutschland vorkommen - in drei verschiedenen Zukunftsszenarien modelliert und erfasst, wie sie sich verschieben. Selbst bei moderatem Klimawandel und geringen Veränderungen der Landnutzung sei damit zu rechnen, dass die Flora geschädigt werde. Vor allem im Südwesten und im Osten Deutschlands könnte sich die Vegetation stark verändern. Die Untersuchung zeigt, wie wichtig es ist, die Erwärmung auf zwei Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau zu begrenzen, um eine große Biodiversität der pflanzlichen Artengemeinschaft erhalten zu können.

Das Team um Sven Pompe vom UFZ und Franz Badeck vom PIK nutzte Klima- und Landnutzungsszenarien bis 2080, denen mögliche Temperaturerhöhungen von 2,2, 2,9 oder 3,8 Grad Celsius zugrunde liegen. "Der Klimawandel führt zu lokalen Verlusten in der Vegetation. Ein genereller Trend ist die Verkleinerung der Verbreitungsgebiete der Pflanzen", so Pompe im pressetext-Interview. Zu den Verlierern werde etwa die Fichte gehören, die an kühle und feuchte Bedingungen angepasst ist. "Diese Bedingungen wird es allerdings in weiten Teilen nicht mehr geben. Trockenstress macht diese Baumart dann anfälliger für Schädlinge und Sturmschäden." Umgekehrt werde es allerdings auch zur Zuwanderung von Arten aus Mittel- und Südeuropa kommen, die bisher hier nicht heimisch waren.

"Die Effekte der Klimaänderung sind lokal sehr unterschiedlich", so Pompe. "Negative Auswirkungen auf die aktuelle Artenvielfalt sind vor allem in Nord-Ost- und Süd-West-Deutschland absehbar." Die Effekte in den Simulationen sind umso deutlicher, je größer der Temperaturanstieg ist. Das bedeute, dass bei einem moderaten Temperaturanstieg von 2,2 Grad Celsius etwa sieben Prozent der Arten mehr als zwei Drittel ihres aktuellen Verbreitungsgebietes verlieren, bei 2,9 Grad elf und bei 3,8 Grad Celsius 20 Prozent. "Dass das Ausmaß der Veränderungen überproportional mit der angenommen Temperaturerhöhung wächst, spricht auch unter Gesichtspunkten des Biodiversitätsschutzes für das Zwei-Grad-Stabilisierungsziel der EU", sagt Pompe.

Die Forscher befürchten, dass der Klimawandel für die Mehrzahl der Pflanzenarten zu schnell verlaufen werde, um sich anzupassen oder mit der Verschiebung des Verbreitungsgebietes - nordwärts oder in größere Höhenlagen - mit zu wandern. Betroffen sind hier vor allem Spezies, die in Nischen wie etwa im Gebirge oder in Mooren leben. "Die Sumpfdotterblume gehört beispielsweise ebenfalls zu den Verlierern, da Änderungen der Umweltbedingungen ihr kein Rückzugsgebiet mehr ermöglichen." Die Echte Walnuss gehört hingegen zu den Gewinnern, da sie mehr Gebiete mit geeigneten Bedingungen finden könnte, erklärt der Forscher abschließend.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 22.8.2008
Der Artikel wurde 1015 mal gelesen   


SCHLAGZEILEN

 

© Regionales Informationssystem www.ReSI.at, ZVR-Zahl: 555296147