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Brennstoffzelle soll Handys Dauerpower liefern

Methanol bietet ebenfalls Alternative zu Akkus

Heidelberg - Die Entwicklung eines Mobiltelefons mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle zur Energiezufuhr ist nicht mehr weit entfernt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich diese neue Technik den Markt der Portables erobert hat, berichtet das Fachmagazin "Spektrum der Wissenschaft" in seiner Juli-Ausgabe. Bislang sind Handys, Laptops, Camcorder, Walkman und andere tragbare Geräte auf Batterien und Akkus angewiesen. Doch manche der klassischen Energielieferanten sind zu groß und zu schwer, heißt es in dem Bericht. http://www.wissenschaft-online.de/spektrum/index.php?action=leseprobe&artikel_id=5612

Brennstoffzellen würden dagegen eine "saubere Alternative" bieten. Auch sie gewinnen Energie aus einer elektrochemischen Reaktion, die zwei Partner (Sauerstoff und Wasserstoff) verbraucht. Doch während der erste schlicht aus der Luft nachgeliefert wird, lässt sich der zweite sekundenschnell wieder auffüllen. Ein Aufladen über Nacht wie bei den Akkus entfällt. Als Reaktionsprodukt bleibt Wasser übrig. Allerdings wirft der Betrieb mit Wasserstoff die Frage auf, wie sich der Wasserstoff speichern lässt. Außerdem muss er gekühlt werden, und ein solches Kühlsystem kostet wieder Energie. "Vermutlich werden Metallhydride die geeignete Wahl sein, sie binden das Gas nur vorübergehend und geben es leicht wieder ab", so der Bericht.

Eine andere Alternative sei Methanol. Mit nur einem Kohlenstoff-, einem Sauerstoff- und vier Wasserstoffatomen ist Methanol der einfachste Alkohol. Man gewinnt es aus Erdgas, aber auch aus nachwachsenden Rohstoffen wie Raps. Bei Raumtemperatur und in normaler Umgebung ist Methanol flüssig und lässt sich ohne größeren Aufwand abfüllen und aufbewahren. Der Aufbau einer so genannten Direct Methanol Fuel Cell ist dem einer Wasserstoff-Luft-Brennstoffzelle sehr ähnlich. Eine protonenleitende Membran trennt die beiden Reaktionspartner, auf beiden Seiten leiten Elektroden aus Graphit die Ladungsträger wieder in den Stromkreis. An der einen, der Kathode, wird wieder der Sauerstoff der Luft zu Wasser umgewandelt. Der Nachteil besteht darin, dass an der anderen, der Anode, Kohlendioxid entsteht, das die Katalysatoren vergiften kann. Außerdem lässt sich die Membran nicht ganz schließen. Es treten immer etwas Methanol und Wasser aus.

Noch sind diese Probleme nicht gelöst. Es gibt aber bereits erste Produkte auf dem amerikanischen Markt, und in Deutschland vermelden die Wissenschaftler der Fraunhofer-Institute und des Forschungszentrums Jülich immer wieder neue Leistungsrekorde ihrer Brennstoffzellen. (ddp)

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 6.7.2001
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