London - Frauen entscheiden sich häufig nicht für die am besten geeignete Form der Verhütung. Der Grund dafür sind falsche Vorstellungen und Ängste. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie mit schottischen Frauen gekommen. Die Befragung von 55 Teilnehmerinnen ergab, dass viele sich aus Angst davor zuzunehmen, gegen eine lange wirkende Form der hormonellen Verhütung entschieden. Spirale und Implantate wurden abgelehnt, da die Frauen weder Untersuchungen noch Eingriffe wollten. Viele entschieden sich ganz einfach für die Pille weil auch ihre Freundinnen sich dafür entschieden hatten. Details der Studie wurden im Journal of Family Planning and Reproductive Health Care veröffentlicht.
Das britische Gesundheitsministerium http://www.dh.gov.uk und die offiziellen schottischen Stellen http://www.show.scot.nhs.uk machen derzeit Werbung für lang wirkende Verhütungsmittel. Sie sind sicher und haben nur wenige Nebenwirkungen. Die gültigen Richtlinien besagen, dass sie Frauen von den Ärzten angeboten werden sollten. Die aktuelle Studie weist jedoch darauf hin, dass sie nicht besonders beliebt sind. Nur eine von zehn Frauen gab an, sie im vergangenen Jahr eingesetzt zu haben. Das entspricht weniger als einem Viertel der Frauen, die entweder die Pille nehmen oder Kondome verwenden.
Die Wissenschaftler wollten herausfinden, warum die Frauen so und nicht anders verhüteten. Es zeigte sich, dass die beiden größten Ängste waren, dass langfristig ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden könnte und dass sie kurzfristig zunehmen würden. Eine jüngere Frau meinte, dass man schließlich nicht wissen könne, welche Auswirkungen die weniger beliebten Formen der Verhütung auf die Gesundheit haben würden. Eine andere Teilnehmerin erklärte, dass die Spirale nicht in Frage komme, da sie von einem Arzt eingesetzt werden muss. Sie hasse die Vorstellung, dass jemand in diesem Bereich ihres Körpers herumdoktere. Die Vorstellung eines Implantats unter der Haut war für manche Frauen genauso abschreckend.
Andere gaben an, dass sie sich einfach die Pille hatten verschreiben lassen ohne sich über andere Formen der Verhütung auch nur zu informieren. Eine der Frauen brachte es auf den Punkt: Alle nehmen die Pille, also habe ich danach gefragt und sie bekommen. Anna Glasier vom Sexual Health NHS Lothian http://www.nhslothian.scot.nhs.uk machte laut BBC auf einen Umstand aufmerksam, der nur zu selten berücksichtigt wird. Die Ärzte konzentrieren sich auf medizinische Fragen. Die Frauen machen sich Gedanken über ihr Gewicht, ihre Haut und ihre Chancen, später einmal schwanger werden zu können.