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Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Unternehmen brauchen grün-denkende Chefs

Erfahrene Umweltschützer in Führungsetagen gefragt

Barcelona - Wenn die globalen Umweltprobleme zu einem Ende kommen sollen, brauchen international agierende Unternehmen unbedingt Unternehmensleiter, die auch in Umweltfragen bewandert sind. Zu diesem Schluss kommt Valli Moosa, Präsident der Internationalen Naturschutzorganisation IUCN http://www.iucn.org beim World Conservation Congress, der derzeit in Barcelona stattfindet. Der ehemalige südafrikanische Minister betonte, dass alle Unternehmen solche in Umweltfragen sachverständige Führungskräfte haben sollten.

Die Konferenz, die zehn Tage lang in Barcelona über die Bühne geht, wird sich mit globalen Umweltproblemen und möglichen Lösungen beschäftigen. Fast alle Regierungen sowie Umweltgruppen und Business-Vertreter werden an der Konferenz teilnehmen. Die Öffnung zu uneingeschränkten Märkten hätte wesentlich zur weltweiten Umweltproblematik beigetragen und diese auch mitverursacht, argumentiert Moosa. "Führende Unternehmer und Märkte haben mit ihrem Zutun die Weltwirtschaft angekurbelt. Während Menschen so etwas wie Moral haben, gilt das für die Märkte nicht", so Moosa. Die Zerstörungen, die Industrien und die Wirtschaft an der Umwelt anrichten, sind real und beachtlich - und sie sind außerdem inakzeptabel."

Jedes Unternehmen sollte aus diesem Grund in der Führungsetage zumindest einen Sachverständigen für Umweltfragen haben, der ähnlich wie ein Sachverständiger in Buchhaltungsfragen, diese Bereiche abdeckt. Neben der Änderung der Unternehmungsstrategien falle auch den Regierungen eine Schlüsselaufgabe zu. Dazu gehören beispielsweise Fragen zur Reduzierung der Treibhausgase. Dass dies kein leichtes Unterfangen sei, machen die erst kürzlich veröffentlichten Zahlen über die gestiegenen Emissionen in der EU klar.

Herausforderungen zur Problemlösung stehen allerdings auch in anderen Bereichen an: Der erst kürzlich vom UN Environmental Programme UNEP http://www.unep.org veröffentlichte Global Environmental Outlook zeichnet ein tristes Bild, das von Speziesverlusten, Klimawandel, Überfischung, Verwüstung bis hin zu Umweltverschmutzung und Überbevölkerung reicht. Demnach werden zukünftige Generationen auf einem wesentlich ungesünderen Planeten leben müssen. Moosa betonte in seiner Rede auch, dass die Zahl der Skeptiker, die die Rolle des Menschen bei der Klimaveränderung negierten, geringer geworden sei. "Es scheint als würden die früheren Skeptiker ihre Meinung ändern. Das haben wir eigentlich prophezeit", so Moosa.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 12.10.2008
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