Achtung: die ReSI Plattform wurde mit Ende 2018 geschlossen. Hier klicken fuer mehr Informationen.

    Diese Seite dient nur mehr als Archiv für die Beitraege die in den letzten 22 Jahren gesammelt wurden.


ReSI Regionales Informationssystem
 NACHRICHTEN

ReSI Startseite
Regionales
Vermischtes
Leute
Sport
Kino
Was ist los?
Wirtschaft

Umwelt

Meist Gelesen
Meist Kommentiert
Meist Bewertet

Alte und neue News
im Archiv suchen.

 SERVICES

Aktuelles Wetter
Livebilder

 VEREIN ReSI

Infos über ReSI

  WICHTIGE LINKS

Wirtschaft
Tourismus
Vereine
Kultur


Mediathek
Nachhaltigkeit

Mitfahrbörse
fahrgemeinsam.at

Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Windkraft siegt als beste Alternativenergie

US-Ranking bewertet Energieformen nach Effizienz und Umweltverträglichkeit


Mehrere Berechnungen sehen Windkraft als vielversprechendsten Energieträger (Foto: pixelio.de/Sturm)
Palo Alto/Hamburg - Windkraft ist die effizienteste und umweltfreundlichste Form der Energieerzeugung. Das behauptet Mark Jacobson, Zivil- und Umweltingenieur an der Stanford University http://www.stanford.edu , der eine Liste der sieben besten Energieformen erstellte. Er berechnete dafür, wie sich jede einzelne Technologie als ausschließliche Energiequelle für den Elektrobetrieb aller Kraftfahrzeuge der USA auswirken würde. Dabei berücksichtigte er, wie verfügbar und ausfallsicher die Technologien sind, ihre benötigte Landfläche, die Beeinträchtigungen der Umwelt durch Treibhausgase und andere Verschmutzungen sowie daraus entstehende Gesundheitsrisiken für den Menschen. Die Liste, die im Journal Energy and Environmental Science veröffentlicht wurde, reiht die Windkraft vor Solaranlagen, Geothermik, Gezeitenkraft, Solarpanels, Wellenenergie und Wasserkraft.

Biomasse, Kohlekraft und Kernspaltung stehen nicht auf Jacobsons Liste. "Die besten Alternativenergien sind nicht die derzeit am meisten diskutierten", so der Stanford-Forscher unter Berufung auf seine Berechnungen. "Auf Ethanol basierte Biotreibstoffe schaden der Gesundheit von Mensch und Tier, der Wasserversorgung und der Landfläche mehr als herkömmliche fossile Brennstoffe." Getreide für Biomasse benötige zur Erreichung derselben Energiemenge eine 30-fach größere Fläche als Windkraftanlagen und erzeuge mehr Treibhausgase. Atomstrom verursache hingegen eine 25 mal höhere Kohlenstoff- und Luftverschmutzung als die Windkraft, die Hälfte davon allein während der Kraftwerksplanung und der Bauzeit, in der man auf fossile Brennstoffe angewiesen sei. Kritik findet auch die oft als "saubere Kohle" bezeichnete Kohleverbrennung mit anschließender Filterung und unterirdischer Speicherung des CO2-Ausstoßes. Bau und Betrieb ausreichender sauberer Kohlekraftwerke setzten 110 mal mehr Kohlenstoff frei als Windkraftwerke, rechnet Jacobson vor.

Martin Kaltschmitt vom Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg-Harburg http://www.tuhh.de/iue betont gegenüber pressetext, dass die Reihung der Energieformen länderspezifisch sei. "Die jeweils beste Energieform hängt u.a. von den natürlichen Gegebenheiten eines Landes, von der Struktur des Energiesystems und auch von der administrativen Rahmensetzung ab. In Österreich sind etwa Wasserkraftwerke vielversprechender als Windkraftanlagen." Kaltschmitts Berechnungen für Deutschland sehen die Windenergie vor Wasserkraft, Erdwärme und Photovoltaik als ökonomisch rentabelste Lösungen, dieselben Energieformen verursachten auch den niedrigsten CO2-Ausstoß. Jacobsons Grundhaltung zur Biomasse kann Kaltschmitt nicht nachvollziehen. "Die Verwendung von Restholz, Stroh und Gülle sowie organischen Abfällen ist durchaus zu befürworten und aus ökonomischer und ökologischer Sicht sehr vielversprechend", betont der Hamburger Bioenergie-Experte.

Den Umstieg auf erneuerbare Energieformen sieht Jacobson als optimale politische Maßnahme zur Überwindung der aktuellen Wirtschaftsflaute. "Indem man Arbeitsplätze in der Errichtung von Windturbinen, Solaranlagen, geothermischen Anlagen sowie von Elektrofahrzeugen und Stromleitungen schafft, reduziert man auch die Kosten für Gesundheit, Ernteschäden und negative Klimafolgen." Der US-Forscher schlägt dazu die Konzentration auf die Weiterentwicklung der Technologien mit dem höchsten Nutzen vor. Von diesem Vorhaben rät sein Leipziger Fachkollege jedoch ab. "Wir brauchen im Bereich der alternativen Energien eine Diversifizierung, um verschiedenen Energieformen die Chance der Weiterentwicklung zu geben", so Kaltschmitt abschließend.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 22.1.2009
Der Artikel wurde 998 mal gelesen   


SCHLAGZEILEN

 

© Regionales Informationssystem www.ReSI.at, ZVR-Zahl: 555296147