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Valentinstag: Mit fairen Rosen für die Rechte von BlumenarbeiterInnen

Südwind und Linz09 setzen sich im Rahmen des Projektes "52 Wege die Welt zu retten" mit fairen Rosen für die Rechte von BlumenarbeiterInnen ein


Blumenarbeiterin bei der Arbeit, Kenia ©Südwind
Linz: Rund um den bevorstehenden Valentinstag hat das Schnittblumengeschäft in Österreich Hochkonjunktur. Rund 45 Millionen Euro geben ÖsterreicherInnen jährlich dafür aus. Um diesen Bedarf zu decken, müssen mehr als 80 Millionen Rosen nach Österreich importiert werden - der überwiegende Teil davon aus Entwicklungsländern.

Kaum jemand weiß, dass jede vierte dieser Rosen aus dem ostafrikanischen Land Kenia stammt, wo sie in der Regel unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen produziert wurde. Das Aktionsteam von Südwind reiste im Rahmen des Programms "Handeln für Eine Welt" nach Kenia. Die Südwind-Sprecherin Christina Schröder konnte vor Ort mit den Betroffenen sprechen und so einen Blick hinter die Kulissen der Blumenindustrie werfen.

"Wenn man bedenkt, wie viel die Blumen den Farmen an Gewinn bringen und wie wir Arbeiterinnen leben! Der Lohn ist viel zu niedrig!" kritisiert Teresia, eine 28-jährige Blumenarbeiterin, die das Südwind-Aktionsteam zu Hause besuchte. In ihrer 3x3m großen Lehmhütte gibt es weder Strom noch Fließwasser. Hier lebt die Alleinerzieherin mit ihrer sechs Monate alten Tochter und ihrem kleinen Sohn. Fast 14 Stunden arbeitet sie täglich, mitunter sieben Tage die Woche. Dafür bekommt sie ca. 50 Euro im Monat. Abzüglich Miete und Transport zur Arbeit bleibt ihr etwa 1 Euro am Tag für Essen, Kleidung und die Deckung anderer Grundbedürfnisse ihrer Familie. Sexuelle Belästigung durch Vorgesetzte, so Teresia, ist auf ihrer Farm an der Tagesordnung. Eine Beförderung könne man kaum ohne sexuelle Gefälligkeiten erreichen.

"Wer die Arbeitsbedingungen auf den kenianischen Blumenfarmen kennt, will ,faire' Blumen kaufen", lautet das Resümee von Christina Schröder nach ihrer Rückkehr aus Kenia und macht auf Kaufalternativen aufmerksam. Seit vielen Jahren sind faire Blumen auch in Österreich erhältlich. "Von großer Wichtigkeit ist allerdings, dass nur unabhängige Kontrollen der Kriterien eines Gütesiegels die Umsetzung von sozial- und umweltverträglichen Arbeitsbedingungen auf Schnittblumenfarmen garantieren. Die Einbeziehung aller Beteiligten - Gewerkschaften, NGOs, Handel und ProduzentInnen - ist dabei von zentraler Bedeutung", betont Sophie Veßel von FIAN Österreich.

Irene Jäger, Vertreterin von Linz09, weist darauf hin, dass "die Aktion ,Faire Blumen retten die Welt' passend zum Valentinstag darauf aufmerksam macht, dass auch jede Linzerin und jeder Linzer einen Beitrag zu mehr Fairness in der Blumenproduktion leisten kann."

Gelegenheit dazu bietet das Linz09 Projekt "52 Wege die Welt zu retten". Am 13. und 14. Februar 2009 lädt Südwind in Kooperation mit Linzer BlumenhändlerInnen zum Fair-schenken von Rosen ein. In der speziellen Linz09 Bushaltestelle "Weltrettung", die sich auf der Linzer Nibelungenbrücke befindet, können fair gehandelte Rosen erworben werden. Darüber hinaus informieren Südwind-MitarbeiterInnen über konkrete Handlungs- und Kaufalternativen in Oberösterreich.

Südwind wird heuer noch mindestens zwei weitere Wege zur Rettung der Welt im Rahmen von Linz09 vorstellen. Klar scheint, "nur wenn wir auf nationaler und internationaler Ebene zusammenarbeiten und Aufklärungsarbeit leisten, wird es uns gelingen, den nötigen Druck aufzubauen, um die Menschen über die Profite zu stellen", wie Südwind-Mitarbeiterin Sabine Klapf erläutert.

Nähere Infos zu fairen Kaufalternativen:

http://www.fian.at
http://www.fairtrade.at

 

Quelle: Südwind Oberösterreich, erschienen am 12.2.2009
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