London - Englische Forscher haben ein Gen
entdeckt, das für Raucher das Risiko einer koronaren Herzerkrankung
vervierfachen kann. Rund ein Viertel der Bevölkerung trägt eine oder
mehrere Kopien des Apolipoprotein-E-Gens (APO-E) in sich. Von diesem Gen
gibt es drei Variationen, nämlich E2, E3 und E4. Laut dem Team des
University College London (UCL) http://www.ucl.ac.uk und des Wolfson
Institutes of Preventive Medicine http://www.mds.qmw.ac.uk/wolfson weist
das Vorhandensein von E4 auf das höchste Risiko hin. Die Ergebnisse
dieser Studie erklärten, warum manche Raucher an einer Herzerkrankung
leiden, während andere an Lungenkrebs oder Bronchialleiden erkranken. Ein
entsprechender Gen-Test soll erst nach weiteren Studien auf den Markt
kommen. The Lancet http://www.thelancet.com
Für die Studie beobachtete das Team um Steve Humphries (UCL) die
Herzgesundheit von 3.052 Männern zwischen 50 und 61 Jahren für die Dauer
von acht Jahren. Zusätzlich zur Feststellung der Cholesterinwerte und
anderer Risikofaktoren wurden mittels DNA-Techniken die individuellen
APO-E Variationen festgestellt. Bei Rauchern verdoppelte sich das
Herz-Risiko im Vergleich zu Teilnehmern, die noch nie geraucht hatten.
Wurde der genetische Risikofaktor allein betrachtet, verfügten ehemalige
Raucher mit E4 im Vergleich zu dieser Nichtrauchergruppe über ein
dreifaches Risiko. Gemeinsam mit anderen Risikofaktoren wie Übergewicht
erreichten sie ein fast vierfaches Risiko. E4 Raucher, die aufhörten,
konnten ihr Risiko an die Werte von Nichtrauchern annähern. APO-E
produziert ein Protein, das für die Kontrolle der Fettwerte im Blut
mitverantwortlich ist.