Wien - Aktuell wieder kolportierten Mythen, Gerüchten und Vorurteilen über Energiesparlampen trat kürzlich Dr. Manfred Müllner, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), entgegen: "Speziell Vermutungen über mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Energiesparlampen sind wissenschaftlich haltlos und schüren bei den KonsumentInnen in Wahrheit unbegründete Ängste." Zu diesem Schluss kam Anfang des Jahres auch das Testmagazin "Konsument", das nach einem 24monatigen Dauertest von Energiesparlampen in einer Aussendung mitteilte, dass Gerüchte um gesundheitsgefährdende Auswirkungen von Energiesparlampen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht standhielten. Glühbirnen hätten wegen des 5mal höheren Stromverbrauches sogar eine deutlich schlechtere Quecksilberbilanz als Energiesparlampen.
Müllner begrüßte im Namen des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie erneut den EU-Beschluss über das schrittweise Verbot von Glühbirnen und betonte die Notwendigkeit, energieeffiziente Technologien rasch zum Zug kommen zu lassen. "Stillstand bei der Verbreitung von Energieeffizienztechnologien, ist das letzte, was wir bei den europaweiten Bemühungen um den Klimaschutz jetzt brauchen können - jeder Beitrag zählt! Während eine herkömmliche Glühbirne nur 5% der verbrauchten Elektroenergie in Licht umsetzt und die restlichen 95% als Wärme verpuffen, benötigt eine Energiesparlampe bis zu 80% weniger Strom, um dieselbe Lichtausbeute zu erzielen. Allein in Österreich könnte bei einem sinnvollen Umstieg der Privathaushalte auf Energiesparlampen der CO2-Ausstoß um 1 Million Tonnen reduziert werden. Weitere Pluspunkte: Energiesparlampen halten bis zu 15-mal länger als Glühbirnen und rechnen sich trotz höherer Anschaffungskosten schon im ersten Jahr."
Wichtig sei auch die Information für KonsumentInnen, dass Energiesparlampen nicht in den Restmüll gehören, sondern gesammelt und fachgerecht recycelt werden müssen: "Verbrauchte Energiesparlampen können zu einem Mistplatz gebracht oder beim Kauf einer neuen beim Elektrofachhändler abgegeben werden. Seit 15 Jahren gibt es daher in Österreich eine gesetzliche Verpflichtung zur Rücknahme und Recycling. Herkömmliche Glühbirnen können bedenkenlos in den Restmüll geworfen werden", erklärte Müllner und fasste anschließend den Wissensstand zu den Themen "Quecksilber", "bläuliches Licht" und "elektromagnetische Felder" bei Energiesparlampen zusammen.
Quecksilbermengen in Energiesparlampen sind unbedenklich
Geringe Mengen Quecksilber sind zur Lichterzeugung in einer Energiesparlampe notwendig. Die Technologieentwicklungen der letzten Jahre stellen sicher, dass nur mehr sehr geringe Mengen an Quecksilber, rund 2 Milligramm, in einer Energiesparlampe verwendet werden. Das gesamte Quecksilber bleibt bis zur fachgerechten Entsorgung und Verwertung, die in Österreich flächendeckend gewährleistet ist, in der Energiesparlampe, denn es kann vor, in und nach Betrieb nicht entweichen. Würde das passieren, könnte die Energiesparlampe aufgrund des fehlenden Quecksilbers nach kurzer Zeit nicht mehr leuchten. Selbst wenn eine Lampe versehentlich zerbricht, ist die freigesetzte Quecksilbermenge so gering, dass sie für Menschen unbedenklich ist.
Angst vor Schädigung des Auges durch bläuliches Licht unbegründet
Im Farbspektrum von Energiesparlampen sind auch geringe Mengen an ultravioletter und blauer Strahlung enthalten. Es besteht jedoch keinerlei Gefahr, denn die UV-Komponente ist um ein Vielfaches geringer als das UV-Licht, das in Tageslicht enthalten ist. An einem durchschnittlichen Sommertag ist man einer 80.000fach höheren UV-Strahlung vom Tageslicht ausgesetzt, als sie von normalen Energiesparlampen ausgeht. Der Anteil blauer Strahlung ist gleichfalls viel geringer als beim Tageslicht. Energiesparlampen schädigen weder das Auge noch stellen sie ein Risiko für die Netzhaut dar. Im Übrigen werden Energiesparlampen inzwischen standardmäßig in der Farbtemperatur "warmweiß" erzeugt. Dieses Licht von niedrigerer Farbtemperatur gleicht dem einer Glühlampe und wird als angenehmer empfunden und ist auch eine Entlastung für photosensitive Augen, wie namhafte Augenfachärzte bestätigen.
Elektromagnetische Felder wie bei Glühbirnen
Elektromagnetische Felder gehören für Menschen in Industrieländern zum täglichen Leben. Wie jedes Gerät, das mit Strom funktioniert, haben auch Energiesparlampen elektromagnetische Felder. Sie bewegen sich allerdings im Rahmen der Felder herkömmlicher Glühbirnen. Das zeigt eine im Auftrag des schweizerischen Bundesamts für Gesundheit und des Bundesamts für Energie durchgeführte Studie. Zum Schutz vor elektromagnetischen Feldern gibt es außerdem international anerkannte Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO und der International Radiation Protection Agency. Diese Grenzwerte werden auch von Energiesparlampen um ein Vielfaches unterschritten.
Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie
Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) vertritt in Österreich die Interessen von rund 300 Unternehmen mit knapp 63.000 Beschäftigten und einem Produktionswert von mehr als 12 Milliarden Euro (Stand 2007). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern - dazu gehören u.a. die Fachhochschule Technikum Wien, das Forum Mobilkommunikation (FMK), ICT Austria, das UFH, das Umweltforum Starterbatterien (UFS), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) und der Verband der Bahnindustrie (bahnindustrie.at) - ist es das oberstes Ziel des FEEI, die Position der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.