San Francisco/Wien - Umweltschutz und sozial verträgliche Produktionsverhältnisse werden in den Reihen von Konsumenten zunehmend zu entscheidenden Kriterien für einen Produktkauf. Damit die Verbraucher einen besseren Einblick darin bekommen, welche Waren das Prädikat "grün" verdienen und somit auch ohne schlechtes Gewissen in den Einkaufskorb wandern können, bietet das Internet einige hilfreiche Dienste an. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Online-Plattform GoodGuide http://www.goodguide.com , die seit kurzem auch als iPhone-Applikation verfügbar ist. Auf ihr finden Interessierte eine Produktdatenbank mit über 75.000 Artikeln aus den Bereichen Haushalt und Pflege, Lebensmittel, Textilien oder Elektronik, die von einem Bündnis aus Universitäten, technischen Einrichtungen und Non-Profit-Organisationen bewertet worden sind. Ziel des Engagements ist es, den Nutzern eine Shopping-Anleitung für ein umwelt- und sozialbewussteres Kaufverhalten zu geben.
"Die Konsumenten achten heute zweifellos stärker darauf, was sie kaufen, als noch vor wenigen Jahren", bestätigt Claudia Sprinz, Konsumentensprecherin bei Greenpeace in Central - and Eastern Europe http://www.greenpeace.at , im Gespräch mit pressetext. Zahlen des Marktforschungsinstituts Nielsen aus dem Jahr 2008 zufolge hätten 59 Prozent aller österreichischen Verbraucher Interesse daran, soziale und umweltbezogene Anliegen zu unterstützen, indem sie entsprechende Produkte kaufen. Seit Dezember 2004 existiere mit marktcheck.at http://marktcheck.at auch hierzulande eine Informationsplattform, die Unternehmen und ihre Produkte nach den Kriterien Ökologie, Tierschutz und sozialen Aspekten bewertet. "Uns geht es dabei vor allem darum, den Konsumenten bewusst zu machen, dass sie jedes Mal, wenn sie ihre Brieftasche öffnen, die Wahl haben, welche Unternehmen sie mit ihrem Kauf unterstützen wollen", betont Sprinz.
Im Vergleich zu GoodGuide, das laut eigenen Angaben derzeit über die umfangreichste "grüne" Produkttestdatenbank weltweit verfügt, finden sich auf marktcheck.at allerdings lediglich knapp über 3.600 bewertete Artikel. "Die Verbraucher haben aber jederzeit die Möglichkeit, selbst neue Produkte hinzuzufügen, die wir dann mit einer Wertung versehen. Auch den Herstellerfirmen steht diese Möglichkeit offen", erläutert Sprinz. Letzteren wird nach erfolgter Wertung ein Überprüfungsbescheid zugestellt und fünf Tage Zeit eingeräumt, um Stellung zu beziehen. Erst dann wird die jeweilige Produktbewertung auch auf der Webseite veröffentlicht. "Auf Unternehmensseite lässt sich durchwegs ein Wille zu Verbesserungen beobachten. Vor allem die großen Firmen erkennen zunehmend, dass das Interesse der Konsumenten in Bezug auf 'grüne' Produkte deutlich gestiegen ist. Um zu verhindern, dass sie ihre Kunden an Bio-Hersteller verlieren, müssen sie sich mittlerweile stärker darum bemühen, ihre Produkte umweltschonender und sozial verträglicher zu gestalten", so Sprinz abschließend.