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UN-Drogenbericht: Stagnation bei Opiaten, Kokain und Cannabis

Aufwärtstrend bei synthetischen Drogen


Wien - Weltweit stagnieren die Märkte für Opiate, Kokain und Cannabis. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Weltdrogenbericht 2009 von der UNO-Organisation für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) http://www.unodc.org . Bei synthetischen Drogen sei hingegeben ein Aufwärtstrend zu beobachten, kommt der Bericht zum Schluss. Der Bericht verlangt zudem auch eine Veränderung der Drogenpolitik, wie Sandeep Chawla, Research Director der UNODC, gegenüber pressetext bestätigt. Es werde eine Entkriminalisierung der Drogenabhängigen und eine Verschärfung gegen den Handel gefordert.

"Der Rückgang der Drogen - vor allem der Opiate, Kokain und Cannabis - ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Eine davon ist die effektivere Anti-Drogen-Strategie, die von einer Strafverschärfung für das Handeln bis hin zu einer Alternative für Landwirte reicht", meint Chawla. Zudem habe bei Kokain und Heroin auch die Klimaveränderung für einen Rückgang der Produktion gesorgt. "Die schlechten Nachrichten betreffen hingegen synthetischen Drogen wie etwa Amphetamine, Methamphetamine und Ecstasy, deren Herstellung und Konsum auch in Entwicklungs- und Schwellenländern zunehmen." Zum Teil sei die Herstellung mancher dieser Drogen sehr einfach.

Verändert im Vergleich zu den Vorjahren haben sich auch die illegalen Handelsrouten, wie Chawda betont. "Besonders problematisch in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass die mit Drogenkriminalität verbundene Gewalt und politische Instabilität weiterhin bestehen bleiben." Hier sei zunehmend bemerkbar, dass das Drogenproblem auch eine Frage der öffentlichen Gesundheit ist, da es weitgehende Auswirkungen habe. Die völlige Liberalisierung der Drogen sei allerdings ein falsches Signal, da es zu einer Gefahr werden könnte. "Illegale Drogen gefährden die Gesundheit. Das ist letztlich auch der Grund dafür, dass sie verboten sind", betont Chawda. Daher sei es vorrangig, mehr Mittel zur Therapie von Drogenabhängigen aufzuwenden sowie schärfere Maßnahmen gegen die Drogenkriminalität zu setzen. "Jene, die Drogen konsumieren, sollen nicht bestraft, sondern adäquat von ihrer Sucht befreit werden. Drogenabhängigkeit ist eine Krankheit und soll als eine solche behandelt werden." Ein umgekehrter Weg sei falsch. Es gehe darum, den Markt für die Drogen effektiv und auf lange Sicht zu verkleinern. "Die medizinische Sucht-Behandlung stellt eine der besten Möglichkeiten dar, den Markt einzudämmen."

Die zweite wesentliche Botschaft des rund 300-seitigen Berichts betreffe die Verbesserung der Drogenkontrollen und die Beendigung des kriminellen Schwarzmarktes. "Wir müssen die Tragödien von Städten, die außer Kontrolle geraten sind, beenden", erklärt Chawda. "Die meisten Drogen werden in Stadtvierteln verkauft, in denen die öffentliche Ordnung zusammengebrochen ist." Dort finden Dealer und Süchtige zueinander. "Bessere Wohnverhältnisse, Arbeits- und Ausbildungsplätze, Bildung, Dienstleistungen der öffentlichen Hand sowie Freizeitangebote können die Anfälligkeit der Kommunen für Drogen und damit für Verbrechen verringern." Verfolgt werden müssten hochkarätige, gewalttätige Kriminelle mit hohen Umsätzen, kommt der Bericht zum Schluss.

Als dritte Priorität setzt der Bericht auf gezielte Strategien in Schlüsselländern. Es sei bekannt, dass 93 Prozent des Opiums aus Afghanistan komme, der Transportweg über Pakistan und Iran verlaufe, durch die Türkei weitergehe und schließlich in die drei größten Konsumentenstaaten Großbritannien, Italien und Spanien geliefert werde. "Effektive Maßnahmen müssen demnach in den sieben beteiligten Staaten gesetzt werden, um diese Wege zu kappen." Dazu gehöre auch, Alternativen für die Opiumbauern in Afghanistan zu schaffen.

Weltweit sind rund 30 Mio. Menschen schwer drogenabhängig. Rund 167 Mio. Menschen haben 2007 mindestens einmal Cannabis, rund 18 Mio. Opiate und Kokain konsumiert. Die Zahlen über die Verwendung synthetischer Drogen sind nach UN-Bericht wesentlich ungenauer. Zwischen 16 Mio. und 50 Mio. haben im Vorjahr Amphetamine zu sich genommen und geschätzte 17 Mio. Ecstasy.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 1.9.2009
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