Anlässlich der kürzlichen Unterzeichnung des zwischenstaatlichen Abkommens der Transitländer des Pipeline-Projekts Nabucco in Ankara zeigt sich GLOBAL 2000 enttäuscht über die verfehlte Energiepolitik Österreichs. „Erneut zeigt sich, wie kurzsichtig mit der österreichischen Energieversorgung umgegangen wird. Mit der Nabucco -Gaspipline werden veraltete Konzepte verfolgt, die in keiner Weise den Zielen des Klimaschutzes sowie der Energieunabhängigkeit dienen. Einerseits beklagt sich Außenminister Spindelegger über die Unzuverlässigkeit der Ukraine bei den Gaslieferungen, anderseits schafft man mit der Gaspipeline Nabucco neue Abhängigkeiten von fragwürdigen Regimen“, so Manuel Graf, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Die UmweltschützerInnen kritisieren die langfristige Festlegung auf Gas für die Energieversorgung und fordern eine drastische Kehrtwende hin zu erneuerbaren Energieformen. „Hierfür benötigen wir ein Klimaschutzgesetz, das tatsächlich zu einer deutlichen Reduktion der heimischen Treibhausgas-Emissionen durch eine umweltfreundliche Energiepolitik führt“, so Graf. Mit den Kosten, die der Bau der Nabucco-Pipeline verschlingt, könnte man rund 8.000 Megawatt Windenergie bzw. 4.000 große Windräder produzieren - das entspricht einer deutlich größeren Strommenge, als alle österreichischen Haushalte gemeinsam benötigen. „Österreich sollte in Energieeffizienz und in erneuerbare Ressourcen investieren. Das dient nicht nur dem Klimaschutz und der Energiesicherheit, sondern auch der heimischen Wirtschaft“, so Graf abschließend.