Wien - Das Telefonnetz in Österreich ist für
den Jahrtausendwechsel gerüstet. Wie Telekom Austria-Vorstandsdirektor
Rudolf Fischer heute, Montag, auf einer Pressekonferenz in Wien mitteilte,
wurden alle Jahr 2000-Zeitreisen und Checkprogramme abgeschlossen, so dass
für die gesamte Telekom Austria-Gruppe "Grünes Licht für den
Jahrtausendwechsel gegeben werden kann." Insgesamt investierte die Telekom
http://www.telekom.at 230 Mio. Schilling in die Jahr 2000-Tauglichkeit ihrer
Systeme. Am Christtag, 25.12., wird es heuer erstmals keinen
Gratis-Telefontag der Telekom für Inlandsgespräche geben. Die Tarifreform im
Frühjahr 2000 wurde als Begründung genannt.
Die Telekom hat vor kurzem den sogenannten "General Final Test" für den
Jahreswechsel erfolgreich durchgeführt. Seit 1997 waren 1.200 Mitarbeiter
damit beschäftigt, u.a. 35.000 Module zu überprüfen, 12.000 Schnittstellen
zu checken, 45.000 Nebenstellenanlagen zu kontrollieren und 1,2 Mio.
Codezeilen für das Billing zu korrigieren. Fischer: "Wir bitten unsere
Kunden, sich am Silversterabend so zu verhalten, wie sie es immer tun. Bitte
probieren Sie nicht gleich nach Mitternacht, ob das Telefonnetz noch
funktioniert, denn dadurch könnte das Netz überlastet werden." Wenig später
erklärte Fischer jedoch, dass ein "normaler Jahreswechsel" lediglich das
Telefonaufkommen eines Montagmorgen darstelle und von einer Überlastung
daher keine Rede sein könne.
Sollte der Y2K-Bug dennoch zuschlagen, hat die Telekom Vorkehrungen
getroffen. Für die Silvesternacht wurde ein spezieller Dienstplan erstellt,
über 2.000 Mitarbeiter stehen bei Störfällen bereit. Bei etwaigen
Stromausfällen, die Fischer nicht ganz ausschließen wollte – "wir können für
die Energieversorger keine Garantie abgeben" – könne die Telekom auf ein
Notaggregat zurückgreifen, dass den Netzbetrieb für einige Tage aufrecht
erhalte.
Für Kunden, die sich über die Y2K-Tauglichkeit ihrer Endgeräte informieren
möchten, hat die Telekom die Hotline 0800/100 801 eingerichtet. Technik-Chef
Fischer kündigte in dem Zusammenhang auch an, dass die kürzlich
aufgetretenen Ausfälle bei den Telefondiensten und im Bereich der
Einwahlknoten ins Internet "nun endgültig behoben sein sollten." Der
zunehmende Internetverkehr, Mehrwertdienste sowie Voting-Spiele hätten
erhöhte Kapazitätserfordernisse gebracht. Die Software wurde daher
umgestellt, so dass die Systeme nun stabiler seien.
Auch die beiden Telekom-Töchter, Mobilkom http://www.mobilcom.at und Datakom
http://www.datakom.at , haben am Montag die Jahr 2000-Sicherheit ihrer
Systeme garantiert. Die Mobilkom baute ihr gesamtes System, A1 und D-Netz,
im Labor nach und simulierte den Jahrtausendwechsel. Nach einigen
erforderlichen Upgrades könne Mobilkom nun die Garantie abgeben, dass alle
Systeme funktionieren werden, sagte Vorstand Riccardo Todini. Datakom-Chef
Kurt Martinek erklärte, dass seit 1998 rund 900 Mitarbeiter mit Y2K-Checks
beschäftigt waren. Das endgültige Aus des Projektes 2000 erfolgt bei der
Datakom jedoch erst am 1. März, nach dem heiklen Schaltjahr-Datum 29.2.2000.