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Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Bewusstsein bei Komapatienten oft übersehen

Fehldiagnose wegen zu hohem Vertrauen in Krankenbett-Beobachtungen


Komapatienten erfordern hohe Aufmerksamkeit auf Bewußtseinszeichen (Foto: pixelio.de/Bührke)
Liege - Die standardisierte Beobachtung des Verhaltens reduziert Fehldiagnosen bei Patienten, die ein minimales Bewusstsein besitzen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Coma Science Group der Universität Liege http://www.coma.ulg.ac.be in der Zeitschrift BMC Neurology. Sie verglichen die Ergebnissen bei zwei Formen der Diagnose von Patienten, die anscheinend ihr Bewusstsein verloren hatten. In ihrer Untersuchung befanden sich 40 Prozent der Menschen, bei denen die Ärzte ein vegetatives Stadium diagnostiziert hatten, in Wahrheit bei minimalem Bewusstsein.

Für ihre Forschung beobachteten die Wissenschaftler für 16 Monate und unter Zustimmung der Betroffenen 103 Patienten mit mehreren Krankheitsursachen, die jedoch alle zu eingeschränktem Bewusstsein führten. Sie verglichen die übliche Diagnose der Ärzte, die auf der täglichen Beobachtung durch das medizinische Personal basiert, mit den Ergebnissen einer Methode, die als "Coma Recovery Scale-Revised" (CRS-R) bezeichnet wird. Letztere stellt eine standardisierte Skala dar, bei der speziell auf Verhaltenszeichen geachtet wird, die auf das Vorhandensein minimalen Bewusstseins deuten. 44 der Patienten wurden in diesem Zeitraum von den Ärzten als im "vegetativen Zustand" beschrieben. Die gleichzeitige Prüfung mit der CRS-R-Methode ergab jedoch, dass 18 Patienten dieser Gruppe - was 41 Prozent entspricht - bei minimalem Bewusstsein waren.

Der Unterschied zwischen beiden Stadien kann für den Patienten und Angehörigen schwere Konsequenzen haben. Beim vegetativen Stadium sind Reflexe intakt und der Patient kann ohne Hilfe atmen, befindet sich jedoch ohne Bewusstsein. Beim Zustand mit minimalem Bewusstsein befindet sich der Betroffene in einem Dämmerstadium, bei dem gewisse körperliche Schmerzen wie auch Emotionen empfunden werden können und minimale Formen der Kommunikation möglich sind. "Die Unterscheidung des vegetativen Zustands von dem mit minimalem Bewusstsein ist oft eine der größten Herausforderungen für Ärzte, die Menschen mit beeinträchtigtem Bewusstsein behandeln. Eine Fehldiagnose kann schwerwiegende Konsequenzen haben, besonders wenn es um Entscheidungen rund um das Lebensende geht", so der belgische Studienleiter Steven Laureys.

Die beobachtete hohe Quote von Fehldiagnosen führt der belgische Forscher darauf zurück, dass Ärzte in hohem Maß auf die Beobachtungen am Krankenbett vertrauen. Anders als diese unstrukturierten Beobachtungen berücksichtige die CRS-R-Methode speziell diejenigen Elemente, die man bereits zur Diagnose für Zustände des minimalen Bewusstseins verwendet. "Merkmale für die Identifizierung von Verhalten, das auf vorhandenes Bewusstsein schließen lässt, werden bei dieser Methode operationalisiert", erklärt Laureys.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 19.9.2009
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