Achtung: die ReSI Plattform wurde mit Ende 2018 geschlossen. Hier klicken fuer mehr Informationen.

    Diese Seite dient nur mehr als Archiv für die Beitraege die in den letzten 22 Jahren gesammelt wurden.


ReSI Regionales Informationssystem
 NACHRICHTEN

ReSI Startseite
Regionales
Vermischtes
Leute
Sport
Kino
Was ist los?
Wirtschaft

Umwelt

Meist Gelesen
Meist Kommentiert
Meist Bewertet

Alte und neue News
im Archiv suchen.

 SERVICES

Aktuelles Wetter
Livebilder

 VEREIN ReSI

Infos über ReSI

  WICHTIGE LINKS

Wirtschaft
Tourismus
Vereine
Kultur


Mediathek
Nachhaltigkeit

Mitfahrbörse
fahrgemeinsam.at

Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Ökostrom im Zeichen der Wirtschaftskrise

E-Control sieht Zukunft in Wind- und Wasserkraft


Die Windkraft hofft auf Aufwind nach der Krise (Foto: aboutpixel.de/Gammelstaad)
Wien - Die derzeitige Wirtschaftskrise macht auch dem Ökostrom zu schaffen. Das zeigen der Ökostrombericht 2009, der kürzlich präsentiert wurde. Ohne Berücksichtigung der Wasserkraft, die mit einem Förderanteil von 1,7 Prozent überwiegend eigenwirtschaftlich läuft, stieg der Anteil des geförderten Ökostroms im Vorjahr von 7,7 auf 8,1 Prozent. "Das bedeutet zwar eine Steigerung des erzeugten Ökostroms, jedoch kein rasantes Wachstum", erklärt Walter Bolz, Geschäftsführer der Energie-Control GmbH http://www.e-control.at , gegenüber pessetext. "Viele 2007 errichtete Anlagen gingen im Vorjahr in Betrieb, was die Strommenge anstiegen ließ. Ein Auftragsstopp für neue Errichtungen im Vorjahr lassen für das laufende Jahr jedoch ein gleichbleibendes Volumen erwarten - wenngleich der derzeit geringer werdende Gesamtstromverbrauch den Ökostrom-Anteil steigen lassen wird."

Gereiht nach der von der Abwicklungsstelle für Ökostrom http://www.oem-ag.at abgenommenen Leistung und unter Ausschluss der Wasserkraft, führt Windkraft (45 Prozent) laut Bericht vor fester Biomasse (42 Prozent) und Biogas (11 Prozent), während flüssige Biomasse und Photovoltaik unter der Ein-Prozent-Marke liegen. Wind- und Wasserkraft bezeichnet Bolz als die für Österreich zukunftsträchtigsten Ökostrom-Sektoren. "Diese Energieformen beruhen nicht nur auf unbegrenzten Rohstoffen, sondern schneiden auch als die billigsten pro erzeugter Kilowattstunde ab." Im Bereich der Wasserkraft werde die Wirtschaftlichkeit bereits weitgehend erreicht, was sich am Ausstieg der Kleinwasserkraft-Anlagen aus dem Förderprogramm zeigt. "Deren Betreiber erhalten am freien Markt oft mehr als durch Fördergelder", so Bolz. Bei der Windenergie sei die Marktfähigkeit noch nicht erreicht, der Preis liege etwa ein Drittel über dem Marktpreis von Strom. "Windanlagen kosten in der Errichtung bis zu 1.000 Euro pro Kilowatt Leistung. In Österreich können sie an rund 1.200 Stunden pro Jahr betrieben werden, während dänische Anlagen bei gleichen Errichtungskosten die dreifache Betriebszeit erreichen."

Für Biomasse und Biogas, die in Summe mehr als die Hälfte des geförderten Ökostroms ausmachen, sieht Bolz innerhalb der nächsten Jahre keine Chancen auf das Erreichen der Marktfähigkeit. "Die hohen Rohstoffkosten machen ständige Subventionen zur Aufrechterhaltung des Betriebs nötig." Wirtschaftlich vernünftig seien diese Energieformen nur dort, wo sie gleichzeitig entstehende Wärme nützten. "Leider wurden in der ersten Phase viele Anlagen gefördert, die nur Strom erzeugen und die Abwärme ungenutzt an die Umwelt abgeben. Somit wird nur eine Effizienz von 20 bis 25 Prozent erreicht, wobei jedoch 65 Prozent erreichbar wären." Seit zwei Jahren seien Förderungen neuer Anlagen an hohe Wirkungsgrade gebunden, so Bolz.

Die Wirtschaftskrise macht sich im gesamten Stromsektor bemerkbar. "Erstmals seit langem verzeichnen wir einen Rückgang des jährlichen Stromverbrauchs um vier Prozent, vor allem aufgrund der geringeren industriellen Produktion sowie auch wegen der Rückläufe in Gewerbe und Tourismus." Diese Drosselung im Verbrauch, der erst 2011 wieder das Niveau von 2008 erreichen werde, bezeichnet Bolz als "Chance für den Klimaschutz". Ehrgeizig und konsequent solle energiearmes Wohnen gefördert, der Nutzungsgrad des öffentlichen Verkehrs verbessert und eine energieeffizientere Automobiltechnik verfolgt werden. "Es muss gelingen, die Nutzung nachhaltiger zu gestalten und in Maßnahmen der Verbrauchsreduktion zu investieren. Nur wenn der Verbrauch bis 2020 auf nicht mehr als 1.100 Petajoule ansteigt, ist die Österreich-Vorgabe der Europäischen Union, 34 Prozent aus Ökostrom zu beziehen, erreichbar."

Allzu rosig sehe es für den auf Fremdfinanzierung angewiesenen Ökostrom jedoch derzeit nicht aus. "Viele Banken, die wichtige Geldgeber für Ökostromanlagen sind, halten sich mit Förderungen zurück." Zwar biete der Preisverfall für Stahl einen Vorteil für die Errichtung neuer Windräder. "Weltweit ist jedoch die Bestellung neuer Windkraft-Anlagen innerhalb eines Jahres auf ein Viertel gefallen", so der E-Control-Geschäftsführer.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 1.10.2009
Der Artikel wurde 945 mal gelesen   


SCHLAGZEILEN

 

© Regionales Informationssystem www.ReSI.at, ZVR-Zahl: 555296147