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Nissan stellt Elektroauto für Serienproduktion vor

Vollelektrischer Kompaktwagen soll 2010 vom Band laufen


Tiida Sedan: Bald auch als Elektroversion (Foto: nissan.com)
Yokohama - Nissan http://www.nissan.de stellte kürzlich in Yokohama einen Prototypen eines elektrischen Kompaktfahrzeugs vorstellen. Die Elektroversion des Sedan-Modells soll bereits 2010 in Japan und in den Vereinigten Staaten zu wettbewerbsfähigen Preisen verkauft werden. Der Kompaktwagen wartet mit einer Reichweite von rund 140 Kilometern pro Ladung auf und eignet sich daher vorwiegend für den Stadtverkehr und alltägliche Erledigungen. Nissan folgt damit Vorreitern wie Mitsubishi, die bereits mit der Massenproduktion von elektrischen Fahrzeugen begonnen haben (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090605013/).

"Für den technischen wie ökonomischen Erfolg von elektrischen Fahrzeugen ist die Frage der Energiespeicherung nach wie vor von zentraler Bedeutung. Da man erst am Beginn der Entwicklung von leistungsfähigen Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos steht, ist jedoch damit zu rechnen, dass die technischen Hauptprobleme wie etwa eine mögliche Überhitzung einzelner Zellen in den nächsten Jahren gelöst und die Kosten deutlich reduziert werden", meint Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen, im Gespräch mit pressetext. Gegenwärtig fielen noch zwischen zehn und 15.000 Euro Batteriekosten an, um einen Kompaktwagen mit einer Reichweite von 150 Kilometern auszustatten. Spätestens bis ins Jahr 2020 sei jedoch mit einem deutlichen Preisverfall bis auf etwa ein Zehntel des heutigen Niveaus zu rechnen, was die Großserienvermarktung solcher Fahrzeuge möglich machen werde.

Akkubatterien werfen etliche Probleme für die Fahrzeugkonstrukteure auf, es scheint jedoch so, als ob die Technik in den Griff zu bekommen ist. Auch das in letzter Zeit oftmals thematisierte Problem der Überhitzung einzelner Batteriezellen wie im Falle von Laptops sei technisch lösbar, so Dudenhöffer, und das, obwohl Fahrzeugakkus aus 75 bis 80 Zellen bestehen. In Deutschland arbeite etwa Evonik http://www.evonik.de an einer Lösung mit Keramikseparatoren.

Auch das Gewicht der Akkumulatoren wird für den Bau von Kompaktautos kein größeres Problem darstellen. Derzeit in Frage kommende Lithium-Ionen-Batterien wiegen nur mehr rund 70 Kilogramm, der Gewichtsvorteil von E-Fahrzeugen gegenüber Automobilen mit Brennstoffantrieb bleibt also bei Pkws gewahrt. Anders stellt sich die Situation bei Lastkraftwagen dar. Die für die Speicherung der benötigten Energiemengen geeigneten Batterien würden hunderte Kilogramm wiegen und Konstruktion wie Kalkulation empfindlich beeinflussen.

Die Reichweite von elektrischen Pkws bleibt jedoch gewissen Grenzen unterworfen. Auch der Aufbau einer entsprechenden Tankstellen-Infrastruktur sei teuer und aufwendig, weshalb Konzepte wie Better Places (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090715008/) nur für kleine Märkte ökonomisch sinnvoll seien, so der Experte weiter. Für längere Strecken scheinen hybride Antriebsysteme derzeit die wahrscheinlichste Alternative zu sein. Elektroautos werden in den nächsten Jahren noch ein Nischenprodukt sein, ab 2015 jedoch insbesondere den Stadtverkehr prägen.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 5.8.2009
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