London - Richard Hansen vom Center for Advanced
Dentistry in Fullerton, Kalifornien, http://www.advancedental.com hat
eine Laserbehandlungs-Methode entwickelt, die zukünftig schmerzhaftes
Bohren bei Wurzelbehandlungen ersetzen könnte. Dabei werde das erkrankte
Nervengewebe zerstört, der gesunde Nerv bleibe aber erhalten, so der
Zahnarzt. Selbst eine Lokalanästhesie könnte dem Patienten, wenn dieser
nicht ohnehin schon an Zahnschmerzen leidet, erspart bleiben. In den USA
werden jährlich rund 20 Mio. Wurzelbehandlungen durchgeführt, so ein
Bericht im New Scientist http://www.newscientist.com .
Der Erbium-Laser emittiert Licht mit einer Wellenlänge von 2.940
Nanometern, das primär von Wasser absorbiert wird. "Und verfallenes
Material hat einen extrem hohen Wassergehalt", erklärte Hansen. Dies
bedeutet, dass die meiste Energie des Lasers von infiziertem Gewebe
absorbiert wird, welches daraufhin verdampft. Wenn nötig, könne in der
Folge eine antibiotische Paste über ein durch einen stärkeren Laser
gefertigtes Loch, in den Zahn gelegt werden. Der Zahn wird anschließend
versiegelt.
Hansen hat bereits 600 Patienten mit der Lasermethode behandelt, die
ansonsten eine Wurzelbehandlung benötigt hätten. Er spricht von einer
100-prozentigen Erfolgsrate und will die Ergebnisse auch zu einem
späteren Zeitpunkt publizieren. Kritiker behaupten allerdings, dass die
erforderliche Ausrüstung äußerst kostenintensiv sei. "Das bekommen
natürlich auch Patienten zu spüren. Außerdem dauert die ohnehin erst zu
kurz getestete Methode zu lange", kritisierte Eddy Levin von der Harley
Street Clinic http://www.dentofacial.co.uk/harley_street_clinic.htm . Ein
Sprecher der British Dental Association weiter: "Die Wissenschaft, die
hinter der Verwendung von Erbium-Lasern für Wurzelbehandlungen steckt,
ist sicher glaubwürdig. Aber aufgrund der hohen Kosten wird der Einsatz
in der absehbaren Zukunft wahrscheinlich nur in Verbindung mit der
konventionellen Behandlungsmethode erfolgen."
Hansen verwendet bereits seit der Zulassung von Lasern zur Zahnbehandlung
von der FDA 1997 die sterile Methode. Er behauptet, dass Vibrationen, die
durch Bohrungen für herkömmliche Füllungen ausgelöst werden, den Nerv
schädigen und im späteren Leben eine Wurzelbehandlung nötig machen.