Bonn/Wien - Auf dem am Montag, 23. Juli, zu Ende
gegangenen Weltklimagipfel in Bonn http://www.unfccc.int ist eine
Einigung erzielt worden, wie Kyodo News http://home.kyodo.co.jp
berichtet. Die Bestätigung zur Rettung des Kyoto-Protokolls kam vom
UNO-Klimasprecher Michael Williams. Welche konkrete Vereinbarungen mit
Japan getroffen wurden, sei derzeit noch nicht klar. Japan galt als die
letzte Hürde, um das Kyoto-Abkommen umzusetzen. Es ist nach Ansicht des
deutschen Umweltministers gelungen, das Protokoll ratifizierbar zu
machen.
Für die Umweltsprecherin der Grünen http://www.gruene.at , Eva
Glawischnig, sind die Ergebnisse der Klimaschutz-Konferenz enttäuschend.
"Es stellt einen Rückschritt hinter die Kompromissvariante von Den Haag
dar, die für die EU damals nicht akzeptabel war. Trotz der Erleichterung
darüber, dass es überhaupt noch zu einem Kompromiss gekommen ist,
überwiegt die Enttäuschung", so Glawischnig. Gerade im Bereich der Senken
(Aufforstungen zur CO2-Aufnahme) seien von EU-Seite so massive
Zugeständnisse an Japan, Russland und Kanada gemacht worden, dass vom
ursprüngliche Kyoto-Ziel von 5,2 Prozent Emissionsreduktionen nur 1,8
Prozent übrig geblieben sei, kritisiert Glawischnig. "Das ist ein sehr
hoher Preis dafür, dass trotz des Ausstieges der USA doch noch ein
Abkommen erreicht werden konnte", so die Umweltsprecherin.
Das Positive an der Einigung sei, dass nun nach jahrelangen Verhandlungen
endlich das Kyotoprotokoll in Kraft treten könne. Erfreulich sei zudem,
dass Atomkraftwerke nicht als Klimaschutzmaßnahmen anerkannt werden
dürfen. Das Kyotoprotokoll könne aber nur ein erster Schritt einer
radikalen Trendumkehr in der weltweiten Wirtschafts- und Energiepolitik
sein. "Um wirklich den menschgemachten globalen Klimawandel zu stoppen
und die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren,
wären Emissionsreduktionen von 60 bis 70 Prozent erforderlich", so
Glawischnig abschließend.