Dramarennen endet mit Staatsmeistertitel

Beim 9. Lauf zur Österreichischen Autocross-Staatsmeisterschaft in Hollabrunn/NÖ spielten sich dramatische Szenen für die beiden St. Martiner Autocrosser ab.
Albin Scheuchenpflug am Weg zum Staatsmeistertitel
Bild und Textquelle:
Plakolm Leopold, Ringweg 1, 4113 St.Martin
ST.MARTIN: Albin Scheuchenpflug, der nur 9 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten in der Gesamtwertung hatte, ahnte schon im Vorfeld, dass ein Abschuss vom Konkurrenten kommen wird. Im Zeittraining, wo die Piloten alleine auf der Strecke ihre Runden drehen, sicherte sich Albin mit einem hauchdünnen Vorsprung die Pole Position. Nach dem Start im ersten Vorlauf kam dann schon die Attacke. Der 320PS starke Lancia Buggy wurde so stark beschädigt, dass er mit gebrochener Radaufhängung auf der Strecke liegen blieb. Albin: „Ich kann das Ganze nicht verstehen! Er fährt in der ersten Kurve, wo das Rennen schon lange wegen Fehlstarts abgebrochen war, über drei Buggys drüber und schießt mich voll ab.“
Die Mechanikercrew von Albin konnte den Boliden in Windeseile wieder reparieren und so konnte Albin rechtzeitig zum zweiten Vorlauf wieder an den Start gehen. In diesem Lauf zeigte Scheuchenpflug, dass er noch lange nicht aufgegeben hat und holte von letzter Position auf, bis er als Dritter die Zielflagge sah. Bei Albin überwog wieder die Freude: „Ich bin jetzt einen super Lauf gefahren und konnte jetzt die Gesamtführung vor dem Finale auf 15 Punkte ausbauen. Wenn die Technik im Finallauf hält, dürfte dem Titel nichts mehr im Wege stehen.“
Das Finale begann für Albin nach dem Start wie geplant und setzte sich an die 3. Position, wo eigentlich nichts mehr schiff laufen sollte. Aber es sollte wieder einmal anders kommen. Noch in der ersten Runde verlor Albin das rechte Hinterrad an einer sehr unübersichtlichen Stelle in der Steilwandkurve, die mit Highspeed gefahren wird. Eine Runde später kollidierte der erste vorbeikommende Bolide mit Albin. Als diese Schrecksekunde verdaut war, kam der Horrorcrash und Albin wurde mit voller Wucht von hinten abgeschossen und 5 m weiter weggeschossen. Die Rennleitung reagierte Gott sei Dank geistesgegenwertig und brach das Rennen sofort ab, um den Verunfallten Hilfe zu leisten. Einige Minuten später kam für die zahlreich mitgereisten MSC-Neusserling Fans die gute Nachricht, dass kein Fahrer verletzt wurde. Scheuchenpflug war somit aus dem Rennen.
Nach dem Neustart des Laufes, was sein härtester Konkurrent an zweiter Stelle liegend beenden konnte, begannen die Köpfe zu rauchen. Die sich über den demolierten Buggy ärgernden Fans und Mechaniker bekamen kurze Zeit nach dem Zieleinlauf die Botschaft, Albin ist mit einem Punkt Vorsprung STAATSMEISTER 2009. Albin nach den ganzen Vorfällen: „Ich bin überglücklich! Einige Schmerzen sind nach dem Crash im Finale vorhanden, aber die Freude über den Titel 2009 überwiegt. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei meinem Mechanikerteam für die tollen Leistungen 2009 bedanken, da ohne dieser Hilfe dieser Sport für mich unmöglich wäre.“
Anders erging es Klubkollegen Franz Kehrer auf seinen 300PS starken Rotax Buggy. Franz wollte eigentlich, wenn die Möglichkeit gewesen wäre, Scheuchenpflug Schützenhilfe leisten und ihm somit die Siegesfahrt zum Titel erleichtern. Im Zeittraining errang er den hervorragenden 3. Rang nur knapp hinter Albin. Im ersten Vorlauf begann aber auch für ihn der Renntag nicht so wie geplant. Kehrer startet mit einem Frühstart und musste seine Aussichten auf einen Spitzenplatz streichen. Franz sah im ersten Vorlauf als Siebter die Zielflagge, wo er aber trotzdem Albin indirekt Schützenhilfe leisten konnte. Im zweiten Vorlauf ging es im selben Ton weiter. Franz konnte Platz um Platz gutmachen und so den Konkurrenten von Albin wieder wichtige Punkte wegschnappen. Im Finale setzte sich Kehrer gleich eine Stelle hinter Albin und schirmte die Attacken der Konkurrenten gekonnt ab. Nach dem Ausfall von Scheuchenpflug hieß es für Franz nur mehr so viele Punkte einfahren, die nur möglich sind. Die Traumpaarung Franz Kehrer und sein Rotax Buggy zeigten schon den ganzen Tag über, was in ihnen steckt und so holte Franz den erfreulichen dritten Endrang. Kehrer nach dem Rennen: „Ich wusste plötzlich nach dem Ausfall von Albin nicht mehr, wie ich ihm helfen kann den Titel trotzdem noch zu holen. Aber das Ganze ging nach soviel Pech an diesem Tag doch noch für Albin und den MSC-Neusserling gut aus. Ich freue mich ganz besonders mit Albin mit, da wir den ganzen Tag nur mit Problemen gekämpft haben und ich in dieser Saison sehr viele technische Probleme hatte. Mein Buggy scheint jetzt reif für die Saison 2010 zu sein. Nächstes Jahr steht die Titelverteidigung des MSC- Neusserling am Programm.“
Der Obmann des Vereins sprach gleich nach dem Bekanntwerden des Staatsmeistertitel 2009 für Albin dankende Worte aus und möchte alle Motorsportbegeisterte zur PS-Show in Wels einladen, wo sich der MSC präsentieren wird.
Quelle: Plakolm Leopold, Ringweg 1, 4113 St.Martin , erschienen am 20.10.2009
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