Presseaussendung: Studierendenprotest an der Uni Linz
Linz: Seit heute (Dienstag, 27. Oktober 2009) 13:45 Uhr wird an der Johannes Kepler Universität Linz der größte Hörsaal Oberösterreichs, der Raiffeisenhörsaal/Hörsaal 1 von Studierenden besetzt.
Foto: unsereuni.at
LINZ. Die Besetzung wurde von der eingerufenen HörerInnenversammlung beschlossen. Die Gründe für den Protest sind einerseits eine Solidarisierung mit den Protesten an der Universität Wien und Graz. Der studentische Ärger bezieht sich auf die Entwicklung des Bildungssystems in den letzten Jahren, allen voran der bereits über ein Jahrzehnt andauernden Unterfinanzierung. Weiters sprechen sich die Studierenden in Linz gegen Drittmittelabhängigkeit aus. Die Studierenden möchten Bildung und nicht Ausbildung an den Universitäten. Diese Fakten zeigen eindeutig den Trend zur selektiven Bildung, sprich langfristig die Einrichtung von Privatschulen und Eliteuniversitäten begründet, wogegen sich die BesetzerInnen des Linzer Hörsaals klar aussprechen.
Motiviert wurden die Studierenen der Universität Linz einerseits von der Besetzung des Audimax in Wien und in Graz. Bei der Besetzung handelt es sich um studentischen Protest, nicht motiviert oder organisiert von der ÖH, Fraktionen, oder ähnlichen Organisationen.
Zur Dauer der Besetzung wurde festgelegt, dass in jedem Plenum über die Dauer bis zum nächsten Plenum abgestimmt werden soll.
Die Studierenden arbeiten in Arbeitsgruppen, die Vorschläge erarbeiten und dann im Plenum behandelt und entschieden werden. Alle Funktionen und Komitees sind dem Plenum rechenschaftspflichtig, müssen dort gewählt werden und sind jederzeit abwählbar.
Weitere wichtige Grundlagen sind ein offenes Mikrofon, wo sich jedeR Anwesende äußern kann und die Erstellung eines Linz-spezifischen Forderungskataloges. Die Studierenden unterstützen die Forderungen aus dem Audi-Max Wien und erklären sich solidarsich mit den BesetzerInnen an den anderen Universitätsstandorten. Weiters erklären sich die Studierenden im Linzer Hörsaal mit all jenen solidarsich, die sich derzeit ebenfalls im Protest befinden, zB den DruckerInnen, KindergärtnerInnen und streben die Ausweitung der Protestbewegung auf weitere gesellschaftliche Gruppen (zB SchülerInnen, ArbeitnehmerInnen) an.
Rückfragehinweis (Pressegruppe):
Katharina Bergmaier (0650) 79 78 794
Eva Schmalhart (0699) 17 02 38 74
Anmerkung von Bernhard Raab (ReSI-Redaktion): Ich war heute Nachmittag kurz im besetzten Saal. Es läuft alles völlig entspannt und ruhig ab. Von Verwüstungen oder ähnlichem kann auf jeden Fall in Linz nicht die Rede sein. Nachfolgend noch ein paar Fotos leider nur in Handy-Kamera-Qualität:
Quelle: unsereuni.at - Presseaussendung, erschienen am 28.10.2009
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