Wien - Insgesamt acht Gemeinden haben für vorbildliches Bauen und Gestalten den LandLuft Baukultur Gemeindepreis 2009 erhalten. Der Verein LandLuft http://www.landluft.at und der Österreichische Gemeindebund ermuntern mit dieser Auszeichnung Gemeinden, sich mit ihrer Baukultur auseinanderzusetzen. Mit dem neugeschaffenen Preis soll die innovative Baukultur als Schlüsselfaktor für die Zukunftschancen im Ort begriffen werden.
"Abgesehen von Architektur-Insidern kennt kaum jemand den Begriff 'Baukultur'. Um ihn mit Leben zu erfüllen und Entscheidungsträgern in den Gemeinden die Vorteile gelebter Baukultur zu vermitteln, hat der Verein die Initiative gestartet", so Roland Gruber, Vorsitzender der Initiative gegenüber pressetext. Gemeinsam mit dem Gemeindebund habe man den Preis ausgeschrieben, der sich an alle öffentlichen und privaten Bauherrn und Planer in heimischen Gemeinden und Städten wendet, die innovative Baukultur als Schlüsselfaktor für Zukunftschancen in ihrem Ort begreifen.
Innovative Baukunst und Aufwertung der Menschen dahinter
"Mit diesem neuen Preis werden innovative Baukultur und die Menschen dahinter ausgezeichnet". Im Zentrum stehe weniger das "gelungene" Bauwerk. "Von größerer Bedeutung sind die Art und Weise, wie es entstanden ist, wie es sich auf die Herausforderungen des jeweiligen Ortes einlässt und welche Personen auf welche Weise den Planungsprozess mitbestimmt haben", erklärt der Experte.
"Die Gemeinden müssen gestärkt werden, weil sie Menschen zum Überleben brauchen", so Nikolaus Trimmel, stellvertretender Generalsekretär des Gemeindebundes. Es gehe darum, die Lebensqualität zu erhöhen und einen Standort mit Qualität zu schaffen. "Das geht auch mit kleinen Projekten, wenn sie so aufgewertet werden, dass sie zur Identitätsstiftung beitragen und neue Perspektiven aufzeigen", erklärt Trimmel. In den vergangenen Jahren sind in vielen Gemeinden strukturelle Probleme immer größer geworden.
Ermutigung zu mehr Baukultur in Gemeinden
"Die ausgezeichneten LandLuft-Baukultur-Gemeinden sollen weitere Gemeinden zu mehr baukulturellem Engagement ermutigen, ohne dass ihre Beiträge unreflektiert kopiert werden sollten", so Erich Raith, Professor für Städtebau an der TU-Wien gegenüber pressetext. Das Projekt sei eine Analyse, unter welchen Bedingungen Baukultur entstehen kann und welche Strategien der Umsetzung erfolgreich sein können.
In einer Wanderausstellung werden die wichtigsten Persönlichkeiten und die Siegerprojekte der Baukultur-Gemeinden portraitiert. Baukultur sei keine Expertenspielwiese, sondern gehe alle an, betonen die Veranstalter gemeinsam. Die in Baukultur gebündelte Kompetenz rechne sich durch höhere Lebenszyklen und regionale Wertschöpfung. Zudem schafft Baukultur Werte und verbessert die Lebensqualität.
Acht Einreichungen wurden von der Jury prämiert. Stadt Haag (NÖ), Haslach (OÖ), Hinterstoder (OÖ), Kals am Großglockner (Tirol), Langenegg (Vorarlberg), Schlierbach (OÖ), Schrems (NÖ) und Zwischenwasser (Vorarlberg). Aus diesen acht Gewinnern wählte die Jury die Hauptpreisträger-Gemeinde Zwischenwasser.
